Material-Imitate und ihre Einsatzmöglichkeiten, 2. Teil

Material-Imitate und ihre Einsatzmöglichkeiten, 2. Teil

Manchmal täuscht die Optik und was aussieht wie Holz, Beton, Stahl oder Glas ist in Wirklichkeit nur ein gut gemachtes Imitat. Für viele Materialien, die im Hausbau üblich waren und sind, gibt es mittlerweile interessante Alternativen. Warum Material-Imitate zum Einsatz kommen, kann verschiedene Gründe haben. Manchmal ist das Imitat pflegeleichter oder robuster, in anderen Fällen ist es kostengünstiger.

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Material-Imitate und ihre Einsatzmöglichkeiten, 2. Teil

Teilweise kann das Original gar nicht verbaut werden oder der Aufwand wäre viel zu groß. Auch die Nachhaltigkeit kann den Ausschlag dafür geben, sich für eine Kopie zu entscheiden.

Aber wie gut ist ein Material-Imitat im Vergleich mit dem Original? Wann ist was die bessere Wahl? Und sind Imitate überhaupt Nachahmungen oder handelt es sich nicht vielmehr um eigenständige Materialien, die die Produkt-Palette erweitern?

In einem zweiteiligen Beitrag schauen wir uns ein paar Material-Imitate und ihre Einsatzmöglichkeiten an. Los ging’s mit Holz, Beton, verrostetem Stahl und Glas. Hier ist der 2. Teil!:

Marmor

Marmor zu imitieren, ist keine neue Idee. Stuckateure fertigten schon sehr früh Verzierungen aus einem Material-Imitat an. Für Stuckmarmor nutzten sie Mischungen, die aus Gips, Leim und Farbpigmenten bestanden. Bei Fußböden und anderen Flächen ermöglicht die sogenannte Fließtechnik, Marmor mithilfe von Acrylfarben zu kopieren.

Weitere Alternativen sind Fliesen in Marmoroptik und Platten aus Kunststein. Letztere eignen sich sehr gut als Arbeitsplatten in der Küche, weil sie wesentlich unempfindlicher sind als echter Marmor.

Marmor-Imitate haben außerdem den Vorteil, dass es leichter ist, das Dekor stimmig über mehrere Abschnitte oder die Kanten hinweg fortzusetzen. Denn als Naturprodukt gibt es bei echtem Marmor keine zwei Platten oder Fliesen, die gleich aussehen.

Marmor ist ein edles und hochwertiges Material. Zwar gibt es Marmor zum Teil schon ab etwa 50 Euro pro Quadratmeter. Für eine gute Qualität müssen aber mindestens 100 Euro pro Quadratmeter investiert werden. Je nach Marmor-Art und Ausführung sind die Preise nach oben offen.

Bei einem besonders edlen und seltenen Marmor sind Quadratmeterpreise von 1.000 Euro nicht ungewöhnlich. Ein Marmor-Imitat ist preiswerter. Doch auch ein hochwertiger Kunststein bewegt sich im dreistelligen Bereich. Fliesen in Marmoroptik gibt es im Baumarkt ab rund 30 Euro je Quadratmeter.

Leder

Leder ist ein Naturprodukt. Deshalb ist jedes Stück ein Unikat und kleinere Farbunterschiede oder Unregelmäßigkeiten sind kein Makel, sondern ein Merkmal von natürlicher Qualität. Außerdem hat echtes Leder eine besondere Haptik und charakteristische Eigenschaften. Allerdings möchte Leder pfleglich behandelt werden.

Im Unterschied dazu ist Kunstleder strapazierfähiger. Außerdem kann das künstliche Imitat problemlos gereinigt werden. Ist ein Möbelstück mit Kunstleder bezogen, genügt es, mit einem feuchten Lappen über die Oberfläche zu wischen, um Schmutz und Flecken zu beseitigen. Ein regelmäßiges Einfetten, wie es bei hochwertigem Leder notwendig ist, ist bei Kunstleder nicht nötig.

Was die Qualität und die Optik angeht, haben Kunstmaterialien im Laufe der Zeit deutlich zugelegt. Inzwischen ist Kunstleder erhältlich, das dem Original sehr nahe kommt. Für viele Leute ist Kunstleder auch deshalb interessant, weil sie keine Materialien verwenden wollen, die von getöteten Tieren stammen.

Speziell in diesem Segment hat sich viel getan. So gibt es mittlerweile sogar veganes Leder, das zum Beispiel aus Kork oder Ananasfasern besteht.

Sowohl bei echtem Leder als auch bei Kunstleder bestimmt die Qualität den Preis. In einer einfachen Ausführung ist Kunstleder schon für unter zehn Euro pro Quadratmeter zu haben, während für eine gute Qualität 35 Euro und mehr fällig werden können. Die Preise für echtes Leder beginnen je nach Tier und Qualität bei ungefähr 50 Euro pro Quadratmeter.

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Fell

Ähnlich wie beim Leder ziehen auch bei Fellen viele Leute ein Kunstfell dem tierischen Original vor. Ein Kunstfell oder Webpelz hat zwar etwas andere Eigenschaften als ein echtes Fell. Doch optisch sind gute Qualitäten oft kaum voneinander zu unterscheiden.

Außerdem fühlt sich Kunstfell nicht nur toll an, sondern ist auch deutlich pflegeleichter. Anders als echtes Fell kann Kunstfell nämlich gewaschen oder problemlos in die Reinigung gegeben werden. Ein Vorteil ergibt sich auch für Allergiker. Denn Kunstfasern sind weniger anfällig für Milben.

Wie bei Leder und Kunstleder bestimmt auch bei Fellen die Qualität über den Preis. Günstige Fellimitate sind schon ab etwa zehn Euro pro Meter erhältlich, bei hochwertigen Webpelzen kostet der Meter schnell über 50 Euro.

Im Vergleich dazu werden für ein echtes Schaffell aus nachhaltiger Produktion um die 70 Euro fällig, ein hochwertiges Kuhfell gibt es ab rund 200 Euro.

Gras

Das satte Grün einer Wiese sorgt für ein tolles Bild. Und barfuß über einen Rasen zu laufen oder darauf seine Picknickdecke auszubreiten, ist wesentlich angenehmer als zum Beispiel auf kleinen Steinchen.

Auch für Kinder ist es schöner, auf weichem Gras zu spielen und zu toben. Doch damit ein Rasen gut aussieht, muss er gewässert und regelmäßig gemäht werden. Außerdem ist nicht jeder Standort für Rasen geeignet.

Eine interessante Alternative kann Kunstrasen sein. In einer guten Qualität kommt Kunstrasen seinem echten Vorbild optisch ziemlich nahe. Das Fußgefühl ist zwar ein anderes. Doch dafür lässt sich Kunstrasen so gut wie überall verlegen. Das Verlegen geht schnell und erfordert keinen großen Aufwand. Ist der Kunstrasen verlegt, bleibt die Fläche ohne Pflege schön grün.

Kunstrasen spart Arbeit und Zeit. Preislich ist das Material-Imitat aber meist teurer als das Original. So kostet ein Quadratmeter Rollrasen in aller Regel unter zehn Euro. Ein hochwertiger Kunstrasen hingegen schlägt im Baumarkt ab etwa 15 Euro pro Quadratmeter zu Buche.

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Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

Ein Gedanke zu „Material-Imitate und ihre Einsatzmöglichkeiten, 2. Teil“

  1. Einer meiner Kunden möchte unbedingt „Marmor“ in seinem Haus verbauen lassen, allerdings soll es nicht allzu teuer werden…
    Von Marmorimitaten hatte ich bisher ehrlich gesagt noch nie etwas gehört, aber wenn es hält, was ich bisher so gelesen habe, wird es wohl der „way to go“ sein.

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