Hintergrundwissen zu Schach

Hintergrundwissen zu Schach

Schach ist ein uraltes Spiel. Trotzdem hält es immer wieder die eine oder andere Überraschung bereit und es eröffnen sich neue Spielzüge. Die Regeln selbst sind nicht allzu kompliziert und recht schnell zu lernen. Doch ein Anfänger wird schon bald an seine Grenzen stoßen.

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Und selbst ein erfahrener Schach-Profi wird das Spiel der Könige nie bis ins letzte Detail beherrschen. Vielleicht sind es gerade diese scheinbaren Widersprüche, die den besonderen Reiz ausmachen. Aber wo kommt Schach eigentlich her? Wie ist das Spiel entstanden? Und welche Symbolik steht hinter den Figuren?:

Die Anfänge des Schachspiels

Etwa im fünften Jahrhundert nach Christus wurde in Indien ein Brettspiel bekannt, das Caturanga hieß. Bei diesem Brettspiel wurden die Spielfiguren so auf dem Spielfeld angeordnet, wie sich auch die indische Armee aufstellte, wenn sie in eine Schlacht zog.

Und wie bei einer echten Schlacht ging es auch bei Caturnaga darum, seinen eigenen König zu verteidigen und gleichzeitig den gegnerischen König zu schlagen. Caturanga gilt als die Urform des Schachspiels, wie wir es heute kennen. Von Indien aus gelangte das Spiel nach Persien. Dort erhielt es dann auch seinen Namen. Im Persischen bedeutet “Schah” nämlich König und “matt” ist das persische Wort für hilflos.

Im frühen Mittelalter fand Schach schließlich seinen Weg nach Europa. Die Araber hatten es über Syrien und Ägypten nach Griechenland, Italien und Spanien mitgebracht. Auch in Europa fand das Spiel schnell begeisterte Anhänger. Die Menschen waren sogar so begeistert vom Schach, dass die Spielfreude die hohen kirchlichen Würdenträger auf den Plan rief. Nicht selten wurde nämlich um Geld gespielt und so wurde Schach im 12. Jahrhundert von der Kirche als teuflisches Spiel betrachtet und teilweise verboten.

Die Entwicklung der Spielregeln

Die europäischen Spielfiguren, für die die abstrakten Spielsteine der Araber als Vorlage gedient hatten, veränderten sich im Laufe der Zeit kaum. Bei den Spielregeln war das anders. Hier gab es einige, teils grundlegende Änderungen. So war beispielsweise die Dame im arabischen Schachspiel des Mittelalters sehr schwach.

Damals noch in Form des Wesirs konnte sie nur diagonal um gerade einmal ein Feld weiterziehen. Auch der Läufer, der damals noch ein indischer Elefant war, bewegte sich nur in diagonaler Richtung um zwei Felder weiter. Da er so auf dem gesamten Spielfeld nur acht Felder erreichen konnte, war es nicht möglich, dass ein Läufer einen anderen Läufer schlug. Die einzige Figur, die von Anfang an die gleichen Wege geht, ist wohl der Springer. Bis heute ist aber ungeklärt, wie der Zug des Springers entstanden sein könnte. Für die Bewegung aus zwei Schritten nach vorne und einen Schritt zur Seite gibt es in der Natur nämlich kein Vorbild.

Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Spielregeln des Schachs grundlegend geändert. Ab jetzt wurde “alla rabiosa”, auf stürmische Art gespielt. Doch wie beim indischen Vorläufer blieb das Schachspiel ein Abbild der militärischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Im späten Mittelalter zog ein König nämlich auch nicht mehr in vorderster Reihe mit seiner Armee in die Schlacht.

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Stattdessen war er eine repräsentierende Person, die es zu beschützen galt. Gleiches geschah auf dem Spielbrett. Auch beim Schach wurde der König zu einer Figur, die immer nur ein Feld weiter gehen konnte und von den anderen Figuren verteidigt wurde.

Damit dies möglich war, durften die Figuren von nun an größere Schritte gehen. So konnten die Bauern beispielsweise um zwei Felder vorrücken und die Läufer die komplette Diagonale bis zum Brettrand nutzen. Die Dame wiederum wurde zur stärksten Figur auf dem Spielfeld. Ihr standen alle Linien, Reihen und Diagonalen zur Verfügung, um einen Gegner zu verfolgen. Historiker nehmen an, dass die mächtige Rolle der Dame mit der Verehrung der Gottesmutter Maria als Himmelkönigin zusammenhängt.

Schach wird zur Sportart

Bis zum 18. Jahrhundert blieb Schach ein elitärer Zeitvertreib. Wer Schach spielen konnte, war gebildet und vermögend. Schach galt als luxuriöse Beschäftigung für diejenigen, die es sich leisten konnten, zu spielen statt zu arbeiten. Dieser besondere Status zeigte sich oft auch an den besonders edlen Spielbrettern und kunstvollen Spielfiguren.

Bis heute ist ein Schachspiel als eleganter und niveauvoller Dekorationsgegenstand beliebt. Die Wende fand im 19. Jahrhundert statt. In europäischen Großstädten entstanden Schachclubs und in Lokalen und Kaffeehäusern wurden erste Wettbewerbe ausgetragen. Gute Spieler wollten sich mit anderen messen, die besten Spieler der Clubs traten gegeneinander an.

1836 kam in Paris die erste Schachzeitschrift auf den Markt und mit immer besseren und schnelleren Eisenbahnverbindungen stieg auch die Anzahl der Schachturniere. Das erste große Schachturnier fand 1851 in London statt. 16 Schachspieler aus ganz Europa nahmen daran teil, als Sieger ging der Mathematikprofessor Adolf Anderssen aus Breslau hervor.

Weltmeisterschaften im Schach wurden zunächst nur unregelmäßig ausgetragen. Sie fanden immer dann statt, wenn der amtierende Weltmeister herausgefordert wurde und die Herausforderung auch annahm. Nachdem es durch den Zweiten Weltkrieg eine längere Spielpause gegeben hatte, entschied die FIDE (Fédération Internationale des Échecs) als Dachorganisation des Weltschachs, dass es künftig alle drei Jahre eine Schachweltmeisterschaft geben sollte.

Um sich für die Teilnahme zu qualifizieren, mussten sich die Schachmeister zunächst in regionalen Wettbewerben behaupten. Die Besten von ihnen trugen dann unter sich aus, wer der neue Schachweltmeister wird. Lange Zeit wurde das Weltschach von russischen Spielern dominiert. In der Zeit von 1948 bis 2007 gelang es nur dem US-Amerikaner Bobby Fischer, einmal den Titel zu holen.

Das war 1972. Alle anderen Titel gingen an Schachspieler aus der ehemaligen Sowjetunion. 2007 endete vorerst die russische Dominanz im Weltschach. Damals gewann nämlich der Inder Viswanathan Anand und behielt den Weltmeistertitel sechs Jahre lang. Seine Nachfolge trat 2013 Magnus Carlsen aus Norwegen an.

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Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

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