Backgammon (Tavla)

Backgammon (Tavla)

Schon vor vielen tausend Jahren haben die Menschen damit begonnen, Gesellschaftsspiele zu entwickeln und Brettspiele zu spielen. Eines der ältesten Spiele, das auf der ganzen Welt gespielt wird, ist das Strategiespiel Backgammon.

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Tavla Backgammon aus Edelholz

Die Wurzeln des Spiels Backgammon (Tavla)

Wie viele kulturelle Errungenschaften stammt wahrscheinlich auch das Brettspiel aus dem Orient. Jedenfalls wurde dort ein Spielbrett gefunden, dessen Alter auf über 5.000 Jahre geschätzt wird. Die Theorie, dass die alten Griechen Würfelbrettspiele als Zeitvertreib für die Soldaten im Trojanischen Krieg eingeführt haben, ist damit widerlegt. Der Trojanische Krieg fand nämlich erst deutlich später statt.

Wann und von wem das Spiel Backgammon erfunden wurde, ist indes nicht eindeutig belegt. Einige Historiker vermuten, dass die Wurzeln des Spiels religiöser Natur sind. Sie nehmen an, dass Priester in feierlichen Ritualen Tierknochen auf ein Brett warfen, um anhand der Anordnungen der Knochen Vorhersagen für die Zukunft machen zu können. Aus diesem feierlichen Prozedere heraus soll sich später Backgammon als Spiel entwickelt haben.

Andere Historiker halten weltliche Gründe und strategische Überlegungen für wahrscheinlicher. Früher war es durchaus üblich, Schlachten spielerisch nachzustellen, um sie auf diese Weise zu analysieren. Aus dieser Gewohnheit heraus könnte sich Backgammon herausgebildet haben.

Jedenfalls hat sich Backgammon im Laufe der Zeit ziemlich verändert. So dienten Tierknochen, Samenkörner, Muscheln, kleine Tonwaren, Steine und später Gegenstände aus Holz, Perlmutt, Elfenbein und Metall als Spielgerät. Ursprünglich wurde nur mit einem Spielgerät gespielt, später wurde zwischen Spielsteinen und Würfeln unterschieden. Auch das Spielfeld und die Spielregeln wurden immer wieder verändert.

Die Verbreitung von Backgammon (Tavla)

Backgammon verbreitete sich zunächst im Orient und gelangte dann nach Ägypten. Im Grab von Tutenchamun wurden Spielbretter entdeckt, die vermutlich um 1.300 vor Christus entstanden sind. Auch zahlreiche Grabmalereien belegen, dass offensichtlich schon damals in allen Bevölkerungsschichten gerne Backgammon gespielt wurde.

Ob das ägyptische Brettspiel Senet aber eine frühe Form von Backgammon war, ist unter Experten umstritten. Nachdem Backgammon auch in Griechenland bekannt und beliebt geworden war, entdeckten die Römer das Spiel. Durch sie verbreitete sich Backgammon schließlich im gesamten Römischen Reich.

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Eine Zeit lang geriet das Spiel in Westeuropa dann in Vergessenheit, bis es ab etwa dem Jahr 1000 wiederentdeckt wurde. Vor allem die Briten entpuppten sich als leidenschaftliche Backgammon-Spieler. Sie gaben dem Spiel später auch seinen heutigen Namen. Dabei setzt sich die Bezeichnung aus back für zurück und gammon, einer alten Form von game, also Spiel, zusammen.

Sinngemäß bedeutet Backgammon somit übersetzt Rückspiel und zwar darauf bezogen, dass geschlagene Spielsteine zurück ins Spiel gebracht werden müssen. Denkbar ist aber auch, dass sich der Name von den walisischen Wörtern back für klein und cammon für Schlacht ableitet.

Heute ist Backgammon beliebt wie eh und je. Als klassisches Brettwürfelspiel wird es in allen Gesellschaftsschichten gespielt und auch als Computerspiel findet es viele begeisterte Anhänger. Eine viel größere Bedeutung hat Backgammon aber im Mittelmeerraum. Hier gehört Backgammon zum Kulturgut.

In der Türkei, auf Zypern oder in Griechenland beispielsweise ist es normal, im Café, bei einem Familientreffen oder einfach auf der Straße eine Partie Backgammon zu spielen. In der Türkei heißt Backgammon übrigens Tavla, in Griechenland Tavli, in Bulgarien Tabla und im Persischen Tachte. Alle diese Namen gehen auf das Lateinische Tabula für Spielbrett zurück.

Der Spielablauf bei Backgammon (Tavla)

Das Spielbrett ist in mehrere Bereiche aufgeteilt. So befinden sich auf dem Spielfeld insgesamt 24 Dreiecke, die Zungen oder Points genannt werden. Die sogenannte Bar in der Mitte teilt das Spielfeld in zwei Hälften, nämlich das Außenfeld und den Heimbereich.

Außen an das Heimfeld schließt sich das Aus an. Jeder Spieler hat zu Beginn 15 Spielsteine. Zwei Spielsteine liegen auf dem ersten Dreieck neben dem Aus, fünf Spielsteine auf dem letzten Dreieck vor der Bar. Drei Spielsteine sind auf dem zweiten Dreieck nach der Bar angeordnet, die restlichen fünf Spielsteine auf dem letzten Dreieck des Außenfeldes. In der Grundvariante wird so gespielt: Beide Spieler würfeln immer im Wechsel mit zwei Würfeln.

Für jeden Würfel kann der Spieler einen seiner Steine um so viele Plätze weiterbewegen, wie er Augen gewürfelt hat. Hat er beispielsweise eine 2 und eine 4 gewürfelt, darf er einen Stein um zwei und einen Stein um vier Felder verschieben. Allerdings darf er seinen Stein nur auf einem Dreieck ablegen, das leer ist, auf dem schon eigene Steine stehen oder auf dem nur ein gegnerischer Stein sitzt.

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Trifft der Spieler auf ein Feld, auf dem nur ein gegnerischer Stein liegt, ist dieser Stein geschlagen. Der Stein wird daraufhin auf der Bar abgelegt und der generische Spieler muss diesen Stein erst wieder ins Spiel zurückwürfeln, bevor er weitere Züge auf dem Spielbrett machen kann.

Das Ziel eines Spielers besteht zunächst einmal darin, alle seine Steine in seinen Heimbereich zu bringen. Ist das gelungen, kann er anfangen, seine Steine herauszuwürfeln. Dazu würfelt er solange, bis er seine Steine in sein Aus ziehen kann. Der Spieler, der als erster alle Steine herausgewürfelt hat, gewinnt die Partie.

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Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

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