Gemütlichkeit trotz Minimalismus

Gemütlichkeit trotz Minimalismus

Minimalismus ist gleichbedeutend mit Leere und einer sterilen Atmosphäre? Mitnichten! Wir erklären, warum das Zuhause auch mit wenigen Einrichtungsgegenständen behaglich wird, und geben Anregungen, wie trotz Minimalismus Gemütlichkeit in die eigenen vier Wände einzieht.

Gemütlichkeit trotz Minimalismus

Was genau bedeutet Minimalismus?

Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass Minimalismus weit mehr ist als nur ein vorübergehender Einrichtungstrend. Aber was heißt Minimalismus eigentlich? Was ist die Idee dahinter? Und was soll das Ganze bringen?

Das Grundprinzip des Minimalismus besteht darin, sich auf das Nötigste zu beschränken.

Wer minimalistisch wohnt, verzichtet bewusst auf überflüssige Dinge. Es geht also darum, nur das zu besitzen, was wir wirklich brauchen und regelmäßig verwenden. Welche Dinge das sind, muss jeder für sich selbst herausfinden.

Dabei steht hinter dem Minimalismus eine Lebensphilosophie, die sich auf die verschiedensten Bereiche anwenden lässt, auf das Wohnen genauso wie zum Beispiel auf die Ernährung, die Mode, das Design oder die Kunst.

Aus Sicht der Minimalist:innen ist alles, was wir nicht brauchen, materieller Ballast. Sich bewusst davon zu lösen, soll eine befreiende Wirkung haben. Beobachtungen zufolge nutzen wir in 80 Prozent unserer Zeit nur etwa 20 Prozent unserer Besitztümer.

Wie belastbar diese Einschätzung ist, sei an dieser Stelle dahingestellt. Doch dass wir oft nicht alles nutzen, was wir haben, dürften die meisten von uns bestätigen können.

Die Idee des Minimalismus geht davon aus, dass Leute, die zu viele Sachen angesammelt haben oder besitzen, unzufriedener sind. Deshalb gilt es, alles auszumisten, was wir nicht, nicht mehr oder noch nie gebraucht haben.

Auf diese Weise entsteht eine Form von Freiheit. Nämlich die Freiheit, sich von altem Ballast zu befreien und weniger über Konsum nachzudenken.

Außerdem wird es einfacher, Ordnung zu halten, wodurch wir letztlich mehr Zeit fürs Leben gewinnen. Der Minimalismus ist in dieser Hinsicht das Gegenstück zum Phänomen des Immer-mehr-haben-Wollens.

Wie lässt sich das minimalistische Wohnen umsetzen?

Richten wir uns minimalistisch ein, können wir nicht nur zufriedener und glücklicher werden, sondern leben auch nachhaltiger.

Denn der Minimalismus versteht sich als Gegenbewegung zu Überfluss und der Mehr-ist-mehr-Einstellung. Weil Minimalist:innen weniger und bewusster konsumieren, verbrauchen sie weniger Ressourcen für ihren Wohnraum.

Beim Minimalismus geht es nicht darum, nüchtern oder spartanisch zu wohnen. Das Ziel ist vielmehr, Überflüssiges auszumisten und unnötigen Ballast loszuwerden, um sich buchstäblich unbeschwerter zu fühlen.

Mit Verzicht ist nicht gemeint, sich einzuschränken und sich nichts Schönes zu gönnen. Es ist stattdessen die Einfachheit, die zu der Erkenntnis führt, dass es nicht mehr braucht, um sich wohlzufühlen.

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Möbel reduzieren

Alles, was keine Funktion erfüllt und dadurch nur unnötig Wohnraum wegnimmt, sollte aussortiert werden. Steht ein Möbelstück nur sinnlos herum, sollten wir uns davon trennen.

Vor allem Schränke, Kommoden und Regale sind prädestiniert dafür, mit allerlei Dingen vollgestopft zu werden. Doch brauchen wir wirklich alles, was wir dort hinlegen oder darauf abstellen?

Wir sollten den Inhalt der Möbel regelmäßig durchschauen. Was nicht (mehr) benutzt wird, wird aussortiert. Möglicherweise ergibt sich so der eine oder andere Stauraum, der gar nicht mehr gebraucht wird.

Möbelstücke, die schon alt sind oder kleinere Beschädigungen haben, müssen aber nicht gleich auf den Sperrmüll.

Ganz im Gegenteil können wir gerade solche Möbel selbst reparieren oder vom Profi aufarbeiten lassen. Auch das gehört zu einem bewussten und nachhaltigen Lebensstil dazu.

Dekoration abspecken

Pflanzen, Vasen, Kerzenständer, Bilder und andere Wohnaccessoires, von denen wir zu viele haben, sollten wir aussortieren. Minimalistisch zu wohnen, heißt natürlich nicht, dass alles leer und kahl sein soll.

Aber alles sollte sich in Maßen halten. Statt immer wieder neue Varianten zu kaufen, die sich im Laufe der Zeit zu einer unübersichtlichen Sammlung anhäufen, ist es sinnvoller, ein paar wenige, ausgewählte und zeitlose Stücke zu behalten.

Diese Stücke können wir dann gezielt in Szene setzen und wirken lassen.

Ratsam ist auch, alle Gegenstände in Kategorien einzuordnen und jeweils an einem Platz zu sammeln. Geschirr, Bücher, Reisesouvenirs oder Fotos sollten nicht über die ganze Wohnung verteilt sein, sondern sich an einem Ort befinden.

Wenn alles seinen festen Platz hat, wird es zum einen wesentlich einfacher, langfristig Ordnung zu halten. Dieses aufgeräumte Bild macht einen Teil des unbeschwerten und luftigen minimalistischen Wohngefühls aus.

Zum anderen fällt es leichter, den Überblick zu behalten und auszumisten, wenn es zu viel wird. Dazu gehört dann auch, sich von persönlichen Erinnerungsstücken zu trennen.

Wenn wir minimalistisch wohnen wollen, können wir nicht jedes Foto, jede Postkarte und jedes Bild, das die Kinder irgendwann mal gemalt haben, behalten.

Aussortieren heißt aber nicht, dass wir Dinge, die wir selbst nicht mehr brauchen, entsorgen sollen. Stattdessen können wir die Sachen verschenken, spenden oder verkaufen. So haben sie woanders die Chance, nützlich zu sein oder Freude zu bereiten.

Gemütlichkeit trotz Minimalismus (1)

Gibt es beim Minimalismus ein bestimmtes Farbkonzept?

Minimalistische Wohnkonzepte setzen oft auf helle Farben wie Beige, Grau, Weiß und Pastelltöne, kombiniert mit natürlichen Materialien wie Holz, Baumwolle oder Leinen.

Allerdings geht es beim Minimalismus darum, die vorhandene Einrichtung zu reduzieren und wertzuschätzen.

Sich komplett neu einzurichten, nur um sich einem zeitgemäßen Wohntrend anzuschließen, würde die Idee der minimalistischen Lebensweise verfehlen.

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Damit geht gleichzeitig einher, dass sich der Minimalismus nicht auf bestimmte Farben oder Formen festlegt. Wer es bunt mag, gerne Muster mixt oder besondere Hingucker hat, kann sein Zuhause natürlich so einrichten.

Am Ende ist das Ziel, ein aufgeräumtes Gesamtbild zu kreieren, das Raum zum Atmen lässt, sich auf ausgewählte Stücke beschränkt und trotz seiner Schlichtheit nichts vermissen lässt.

Wer für sich sagen kann „Mehr braucht es in diesem Raum einfach nicht“, hat die Idee des Minimalismus für sich genau getroffen.

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Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

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