Bilder und Rahmen reinigen – Infos und Tipps

Bilder und Rahmen reinigen – Infos und Tipps

Bilder haben nicht nur einen künstlerischen, sondern auch einen materiellen und oft zudem einen hohen emotionalen Wert. Doch Staub und Schmutz lassen sich davon nicht beeindrucken. Wie Bilder und Rahmen gereinigt werden können, ohne Schaden zu nehmen, verraten die folgenden Infos und Tipps.

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Bilder werden zum einen als elegante und stilvolle Dekoration aufgehängt. Zum anderen sollen die Kunstwerke den Betrachter erfreuen, ihn zum Staunen bringen, zum Nachdenken anregen oder Erinnerungen hervorrufen. Manchmal sollen die Bilder auch einen bestimmten Status widerspiegeln oder sie sind als Geldanlage gedacht.

Nun können Bilder im Laufe der Zeit aber an Wirkung und Schönheit verlieren. Denn Staub- und Schmutzablagerungen, Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und direkte Sonneneinstrahlung können den Farben und dem Material zusetzen.

Wichtig ist deshalb, die Bilder samt Rahmen regelmäßig zu reinigen. Allerdings muss die Reinigung vorsichtig, behutsam und richtig erfolgen. Andernfalls ist die Gefahr, dass die kostbaren Stücke beschädigt werden, groß.

Bilder und Rahmen reinigen – Grundsätzliches vorab

Bevor eine Säuberung beginnen kann, muss erst einmal geklärt sein, welche Materialien der Kunstfreund vor sich hat. Ein Bilderrahmen aus Kunststoff oder Metall ist weit weniger empfindlich als ein Bilderrahmen aus Holz, ein lackierter Bilderrahmen verträgt mehr als ein roher oder ein vergoldeter Rahmen.

Ein Rahmenglas aus Plexiglas ist empfindlicher als ein Rahmenglas aus normalem oder entspiegeltem Glas. Eine Zeichnung oder ein Aquarell wiederum erfordert eine andere Behandlung als ein Acrylbild oder ein Ölgemälde, wobei hier auch noch der Bildträger eine Rolle spielt.

Die Vorgehensweise bei der Reinigung hängt also immer vom Bild und vom Rahmen ab. Doch unabhängig von den Materialien gilt als Grundregel bei der Säuberung das Motto „weniger ist mehr“. Dem Bild mit Wasser oder Reinigungsmitteln zu Leibe zu rücken, ist keine gute Idee und auch die typischen Hausmittel sind mit Vorsicht zu genießen. Eine behutsame und trockene Reinigung ist oft die beste Methode und reicht meist völlig aus.

Bilder reinigen

Zeichnungen sollte der Kunstfreund nicht reinigen. Denn Feuchtigkeit würde sowohl die Zeichnung als auch das Papier ruinieren. Selbst ein behutsames Abreiben könnte dazu führen, dass die Bleistift- oder Kohlestriche verwischen. Da Zeichnungen aber ohnehin meist in einem Rahmen mit Glas präsentiert und oft mit einem Passepartout geschützt sind, ist eine größere Reinigung gar nicht notwendig. Möchte der Kunstfreund eine leicht verblasste Zeichnung etwas auffrischen, kann er ein Fixierspray aufsprühen. Herkömmliches Haarspray funktioniert ebenso. Auch bei Aquarellen, Postern und Kunstdrucken sollte der Kunstfreund von einer Reinigung besser absehen.

Acryl- und Ölbilder sollten regelmäßig entstaubt werden. Ein weicher Staubwedel ist dafür am besten geeignet. Wird der Staub in regelmäßigen Abständen entfernt, kann er sich nicht festsetzen und größere Verschmutzungen oder Flecken entstehen erst gar nicht. Reicht es nicht aus, mit einem Staubwedel über die Oberfläche zu streichen, erweist sich ein Rasierpinsel als sehr gutes Werkzeug. Mit dem kleinen Rasierpinsel lassen sich Ablagerungen recht gut entfernen. Ein Wattestäbchen kann ebenfalls gute Dienste leisten.

Reicht auch das nicht, wird es knifflig. So besteht zwar die Möglichkeit, die Bildfläche vorsichtig mit einem weichen Tuch abzureiben. Bei einem Acrylbild darf das Tuch sogar leicht nebenfeucht sein. Eine andere Möglichkeit ist, das weiche, weiße Innere von einem Toastbrot zu verwenden. Das weiche Brotinnere funktioniert wie ein Schwamm und nimmt den Schmutz auf. Durch die weiche Konsistenz wird die Oberfläche nicht beschädigt und weil das Brot trocken ist, können auch keine unerwünschten Rückstände zurückbleiben.

Bei stärkeren Verschmutzungen wiederum kann eine rohe Kartoffel gute Dienste leisten. Dazu wird die Kartoffel halbiert und die Schnittfläche vorsichtig über die Bildoberfläche gerieben. Ist die Schnittfläche grau und schmutzig, wird eine Scheibe abgeschnitten. Die Reinigung mit dem Brotinneren oder einer rohen Kartoffel funktioniert aber nur dann, wenn die Bildoberfläche intakt und fast ebenmäßig ist. Wurde die Farbe in dickeren Schichten aufspachtelt, hat der Künstler sichtbare Strukturen angelegt oder ziehen sich Risse durch die Farbflächen, besteht die Gefahr, dass die Reinigungswerkzeuge hängenbleiben und Farbstückchen abbrechen.

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Und noch etwas: Reinigt der Kunstfreund sein Bild selbst, sollte er das Bild dafür an der Wand hängen lassen. Legt er es flach auf die Arbeitsfläche, ist das Risiko groß, dass er versehentlich zu viel Druck ausübt. Nach der Reinigung kann er sein Bild mit einer Schutzschicht überziehen, die die Farben auffrischt und die Bildoberfläche versiegelt. Entsprechende Materialien sind im Kunstbedarf erhältlich.

Bei Ölbildern kommt erschwerend dazu, dass sie meist mit einem Firnis überzogen sind. Eine gründliche Reinigung wird dann erst möglich sein, wenn die Schutzschicht entfernt wurde. Das sollte allerdings dem Fachmann überlassen bleiben.

Er wird die alte Firnisschicht fachgerecht abtragen, das Gemälde säubern und danach eine neue Schutzschicht auftragen. Mit etwa 1,50 Euro pro Quadratzentimeter ist eine solche Reinigung zwar nicht ganz billig. Aber der Kunstfreund kann sich sicher sein, dass sein Kunstwerk professionell gesäubert ist und ungefähr die nächsten 15 Jahre in neuem Glanz erstrahlt.

Bilderrahmen reinigen

Auch bei Bilderrahmen genügt es meist, wenn sie regelmäßig mit einem Wedel oder einer weichen Bürste vom Staub befreit werden. Bilderrahmen aus Kunststoff, Metall oder lackiertem Holz vertragen es auch, wenn sie bei größeren Verschmutzungen mit einem leicht feuchten, weichen Tuch abgewischt werden. Rahmen aus rohem Holz dürfen nur mit einer trockenen Bürste oder einem Pinsel bearbeitet werden. Feuchtigkeit könnte zu unschönen Flecken führen.

Besonders anspruchsvoll sind vergoldete Rahmen. Würde der Kunstfreund hier ein angefeuchtetes Tuch einsetzen, würde er mit jedem Wisch ein wenig von der Goldbeschichtung abtragen. Deshalb sollte er einen vergoldeten Rahmen nur mit einem trockenen Pinsel entstauben.

Ist die Goldbeschichtung matt, schwarz angelaufen oder stellenweise gar nicht mehr vorhanden, kann sich der Kunstfreund im Fachhandel sogenannte Goldfingerpaste besorgen. Die Paste wird vorsichtig in einer sehr dünnen Schicht entweder mit dem Finger oder mit einem weichen Lappen auf den Rahmen aufgetragen.

Bilderrahmenglas reinigen

Hat der Bilderrahmen ein Glas, hängt die richtige Reinigung vom Glas ab. Normales Glas und entspiegeltes Glas können gut mit Glasreiniger gesäubert werden. Allerdings sollte der Glasreiniger nicht direkt auf das Glas ausgesprüht werden. Denn die Flüssigkeit könnte in den Rahmen hineinlaufen und das eingerahmte Bild beschädigen. Deshalb sollte der Reiniger immer auf das Tuch aufgesprüht werden. Das Tuch wiederum sollte am besten ein Mikrofasertuch oder ein weiches, fusselfreies Baumwolltuch sein. Küchenrolle hingegen ist nicht geeignet. Denn damit das Küchenpapier saugfähiger wird, werden Strukturen in die Oberfläche eingearbeitet. Diese Strukturen können aber zu Kratzern führen. Alternativen zum Glasreiniger sind Wasser mit Spülmittel oder Wasser mit etwas Spiritus.

Handelt es sich bei dem Bilderrahmenglas um Plexiglas, sollte das Glas immer nur feucht gereinigt werden. Schon ein leichtes Abreiben mit einem Staubwedel könnte hässliche Kratzer hinterlassen. Für die Reinigung sind Wasser mit Spülmittel und ein Mikrofasertuch gut geeignet. Eine andere Möglichkeit ist ein antistatischer Kunststoffreiniger. Acrylglas hat nämlich die Vorteile, dass es leichter ist als herkömmliches Glas, nicht bricht und das Bild sehr gut vor UV-Strahlen schützt. Allerdings lädt sich Plexiglas statisch auf und zieht dadurch Staubkörnchen an.

Ist die Scheibe sehr schmutzig, sollte der Kunstfreund das Bild auseinandernehmen. Flach liegend, kann er das Glas dann von beiden Seiten reinigen. Ist das Glas trocken und der Rahmen entstaubt, kann er das Bild wieder zusammensetzen.

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Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

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