Metalldrucke als Kunstobjekte für die Wand, 1. Teil

Metalldrucke als Kunstobjekte für die Wand, 1. Teil

Bei Gemälden, Fotos, Kunstdrucken und anderen Wandbildern denken die meisten in erster Linie an Leinwand oder Papier als Trägermaterial. Doch eine sehr spannende Alternative können Metalldrucke sein. Metalldrucke wandeln traditionelle Druckverfahren insofern ab, als die Farben in ein metallenes Material eingearbeitet werden. Auf diese Weise entstehen ausdrucksstarke und haltbare Bilder, die ein Motiv noch einmal ganz anders zur Geltung bringen können als auf Leinwand oder Papier.

Anzeige

Metalldrucke als Kunstobjekte für die Wand, 1. Teil

In einer Beitragsreihe stellen wir Metalldrucke als Kunstobjekte für die Wand vor!:

Die Trägermaterialien für Metalldrucke

Der gängigste Träger für Metalldrucke ist Aluminium. Denn Aluminium ist leicht, langlebig, kostengünstig und lässt sich besser bedrucken als viele andere Metalle. Außerdem kann der Aluminiumträger unterschiedliche Oberflächen haben. Das macht sich dann auch in der Bildwirkung bemerkbar.

Wird gebürstetes Aluminium verwendet, erscheinen die weißen und hellsten Bereiche des Bildmotivs in der silbernen Farbe des Aluminiums. Dadurch bekommt das fertige Bild eine künstlerisch-ästhetische Note in Graustufen.

Im Unterschied dazu bleiben die Farben auf satiniertem Aluminium weitestgehend erhalten. Die silberne Farbe schimmert kaum durch. Soll das Motiv möglichst originalgetreu reproduziert werden, ist ein Bildträger aus satiniertem Aluminium deshalb die bessere Wahl.

Die Aluminiumplatte für einen Metalldruck ist üblicherweise etwa 1,5 Millimeter stark. Es gibt zwar auch Metalldrucke auf dünneren Platten. Einen Millimeter dick sollte der Bildträger aber auf jeden Fall sein.

Sonst wird die Platte zu biegsam und die fehlende Steifigkeit führt dazu, dass der Metalldruck weniger haltbar ist.

Eine Alternative zu reinen Aluminiumplatten sind sogenannte Dibond-Aluminiumplatten. Sie sind etwa drei Millimeter stark und dreischichtig aufgebaut. Die Vorder- und die Rückseite bestehen aus Aluminium, der Kern aus Kunststoff. Reine Aluminiumplatten sind hochwertiger.

Die Verbundplatten bieten aber den Vorteil, dass sie in verschiedenen Farben zur Verfügung stehen, was für die Bildwirkung wichtig sein kann.

Die Druckverfahren bei Metalldrucken

Beim Erstellen von Metalldrucken finden im Wesentlichen drei Verfahren Anwendung. Diese sind der Tintenstrahldruck, der Sublimationsdruck und der Siebdruck. Am häufigsten wird die Farbsublimation verwendet. Denn sie bietet nicht nur die höchste Druckqualität, sondern ist auch äußerst langlebig.

Metalldrucke als Kunstobjekte für die Wand, 1. Teil

Tintenstrahldruck auf Metall

Beim Tintenstrahl-Metalldruck wird die vorbereitete Metalloberfläche mit einer speziellen, schnell trocknenden Tinte besprüht. Herkömmliche Tinte eignet sich für den Metalldruck nicht. Denn im Unterschied zu Papier nimmt Metall die Farbe schlechter auf. Deshalb ist eine Spezialtinte notwendig.

Dieses Druckverfahren eignet sich am besten, wenn das Bildmotiv recht schlicht ist und sich nur über einen Teil des Bildträgers erstreckt.

Für großflächige Motive und aufwändige Motive mit vielen kleinen Details ist das Verfahren nicht optimal. Denn die Auflösung ist nicht hoch genug.

Sublimationsdruck auf Metall

Die Farbsublimation ist ein zweistufiges Druckverfahren. Dabei wird das Motiv zunächst mit einer speziellen Tinte auf Transferpapier gedruckt. Anschließend wird der Ausdruck durch Wärme auf die vorbereitete Metalloberfläche übertragen.

Durch die Wärmeeinwirkung wandelt sich die Tinte in Gas um und verbindet sich in einer chemischen Reaktion mit dem Metall.

Der Sublimationsdruck erzeugt kräftige und leuchtstarke Farben, die sehr klar und lebendig wirken. Mit dem Verfahren können auch kleinste Details originalgetreu reproduziert werden. Deshalb ist das Verfahren die bevorzugte Lösung für künstlerische Drucke. Die chemische Verbindung gewährleistet eine lange Haltbarkeit.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Kunststile der Moderne: der Dada

Siebdruck auf Metall

Der Siebdruck ist ein Druckverfahren aus dem Bereich der Kunst. Um das Druckmotiv zu gestalten, wird die Farbe durch ein Gewebe gepresst, das mit einer Schablone versehen ist.

Im Unterschied zur Farbsublimation kann der Siebdruck auch auf Edelstahl oder pulverbeschichteten Metalloberflächen umgesetzt werden. Gewölbte Oberflächen sind ebenfalls möglich.

Bei der Farbe für den Siebdruck auf Metall handelt es sich üblicherweise um eine Emaillefarbe oder eine Zweikomponenten-Epoxidfarbe. Allerdings ist der Siebdruck vergleichsweise aufwändig und erfordert bei mehrfarbigen Motiven meist mehrere Druckformen.

Aus diesem Grund eignet sich der Siebdruck vorrangig für plakative Motive mit schlichten und klaren Formen. Eine Fotoqualität mit feinen Details ist nur schwer zu erreichen.

Die Oberflächen von Metalldrucken

Metalldrucke können grundsätzlich in vier Ausführungen gefertigt werden. Dabei hängt die Veredelung der Oberfläche von der Vorbereitung des Trägermaterials ab. Am Druckverfahren ändert sich nichts.

Matte Metalldrucke

Ein matter Metalldruck reflektiert das Licht weniger als andere Varianten. Wenn das Motiv möglichst unverfälscht und ohne störende Spiegelungen zu sehen sein soll, bietet sich eine matte Oberfläche an.

Nachteilig ist aber, dass die Farben oft etwas dunkler und dumpfer wirken. Vor allem bei Porträts werden gerne matte Metalldrucke erstellt.

Halbglänzende Metalldrucke

Ein Kompromiss zwischen dem eher gedämpften Charakter eines matten Drucks und der Lebendigkeit einer glänzenden Oberfläche ist ein halbglänzender Metalldruck. Diese Form der Oberflächenveredelung bietet sich an, wenn es keine starken Spiegelungen geben, aber trotzdem ein gewisser Glanz vorhanden sein soll.

Der halbglänzende Metalldruck wird gerne für Motive wie Landschaften verwendet, die einen hohen Weißanteil haben. Wichtiger als das Motiv ist bei einem halbglänzenden Metalldruck aber der Standort, an dem das Bild hängen soll.

Dabei gilt zu beachten, dass die Farben kräftiger und strahlender rüberkommen als auf einer matten Oberfläche, es bei direktem Licht aber zu Spiegelungen kommen kann.

Glänzende Metalldrucke

Die hochwertigste Variante für einen Metalldruck ist eine glänzende Oberfläche. Das helle Trägermaterial gibt die Farben sehr genau und intensiv wieder, während die natürliche Reflexion des Metalls für einen lebendigen Effekt sorgt.

Auf Leinwand oder Papier ist diese Wirkung kaum zu erreichen. Komplexe Motive kommen auf einer glänzenden Oberfläche besonders gut zur Geltung.

Allerdings spiegeln hochglänzende Metalldrucke. Deshalb kann es schwierig werden, das Motiv zu erkennen, wenn Licht direkt auf den Druck trifft. Glänzende Metalldrucke sollten daher an einer Wand hängen, die eher dunkel ist und mit Lampen kontrolliert beleuchtet werden kann.

Metallische Drucke

Für eine möglichst realistische Farbwiedergabe wird das Trägermaterial oft mit einer weißen Schicht grundiert. Diese weiße Schicht entfällt bei einer metallischen Druckoberfläche. Stattdessen soll gerade die silberne Farbe des Metalls durchscheinen.

Eine Metallic-Oberfläche verleiht dem Bild einen modernen, leicht künstlichen und je nach Motiv fast futuristischen Look. Anstelle der originalgetreuen Abbildung steht hier der künstlerische Aspekt klar im Vordergrund.

Gleichzeitig wirkt der Druck dezenter als eine glänzende Oberfläche. Deshalb kann diese Variante auch eine gute Lösung sein, wenn ein normaler Hochglanzdruck zu sehr spiegeln würde oder zu auffällig wäre.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Thema: Metalldrucke als Kunstobjekte für die Wand, 1. Teil

-

Übersicht koozal.de:
Verzeichnis
Über uns


blank

Autoren Profil:
FB/Twitter

Veröffentlicht von

Autoren Profil:

Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

Kommentar verfassen