Anleitung für eine DIY-Staffelei

Anleitung für eine DIY-Staffelei

Vor allem beim Malen von Bildern in größeren Formaten sorgt eine Staffelei für eine bequeme Haltung und eine gute Perspektive. Und dabei kann sich der Künstler seine Staffelei durchaus selbst bauen. Hier eine Anleitung dazu!

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Auch wenn eine Staffelei nicht unbedingt zur elementaren Grundausstattung in der Acryl- und Ölmalerei gehört, kann sich die Investition auf lange Sicht gesehen durchaus lohnen. Denn die Staffelei sorgt einerseits dafür, dass der Künstler eine bequeme Haltung beim Arbeiten einnehmen kann. Andererseits hat der Künstler eine gute Sicht auf sein Werk.

Er hat die ganze Fläche im Blick und kann auch mal einen Schritt zurücktreten, um die Wirkung zu kontrollieren. Zudem ist das Werk gut geschützt, wenn es auf der Staffelei stehend trocknet. Und wenn der Künstler eine kreative Pause einlegt, kann er die Staffelei als originelle Präsentationsfläche für sein Lieblingswerk nutzen.

Die verschiedenen Varianten der Staffelei

Nun gibt es die eine Staffelei aber nicht. Stattdessen sind Staffeleien in vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich. Dabei fangen die Unterschiede bereits beim Material an. Klassischerweise werden Staffeleien aus Holz gefertigt. Inzwischen werden sie aber auch aus Aluminium, anderen Metallen und Kunststoff angeboten. Entscheidender ist aber die Bauart.

Und dabei stehen folgende Varianten zur Auswahl:

  • Die Atelierstaffelei ist eine große und sehr stabile Staffelei. Einmal aufgebaut, hat sie ihren festen Platz im Atelier. Sie eignet sich für Bilder in allen Formaten.
  • Die Akademiestaffelei steht auf drei Beinen. Dadurch ist sie nicht ganz so standfest wie eine Atelierstaffelei. Dafür kann die Akademiestaffelei aber bei Bedarf zusammengeklappt und weggestellt werden. Auf der Akademiestaffelei können sowohl kleinere als auch größere Bilder gemalt werden.
  • Die Feldstaffelei ist eine mobile Staffelei. Sie kann platzsparend zusammengeschoben und gut transportiert werden. Dadurch eignet sich die Feldstaffelei einerseits für Hobby-Künstler, die kein Atelier haben und ihr Malzeug deshalb regelmäßig wegräumen müssen, und andererseits für Maler, die gerne im Freien arbeiten.
  • Die Kofferstaffelei ist im Prinzip eine Feldstaffelei. Allerdings verfügt sie über einen integrierten Malkoffer, der Platz für die Farbtuben und die Pinsel bietet.
  • Die Tischstaffelei ist eine kleine Staffelei. Sie wird auf den Tisch oder eine andere Arbeitsfläche gestellt. Eine Tischstaffelei eignet sich deshalb nur für Bilder in kleineren Formaten. Daneben kann sie für Präsentationszwecke verwendet werden.

Unabhängig von der Bauart gilt auch bei der Staffelei, dass Qualität ihren Preis hat. Je hochwertiger und solider eine Staffelei ist, desto tiefer muss der Künstler in die Tasche greifen. Doch genauso kann er sich seine Staffelei auch selbst bauen. Neben der Ersparnis hat dies den Vorteil, dass er sich die Staffelei nach seinen individuellen Wunschmaßen anfertigen kann. Und wie der Künstler eine schlichte Akademiestaffelei bauen kann, erklärt die folgende Anleitung.

Die Materialien für eine DIY-Staffelei

  • 3 Holzleisten, 200 x 5 x 2,5 cm
  • 1 Holzleiste, 130 x 5 x 2,5 cm
  • 1 Holzleiste, 75 x 5 x 2,5 cm
  • 1 Holzleiste, 35 x 5 x 2,5 cm
  • 1 Holzleiste 90 x 5 x 2,5 cm
  • 1 Holzleiste, 90 x 1 x 1 cm
  • 1 Klappscharnier
  • 2 Schraubhaken
  • 1 Stück Schnur oder Gliederkette, gute 80 cm lang
  • Holzleim und Schrauben

Die Anleitung für eine DIY-Staffelei

  1. Schritt: die Hölzer zusägen

Zunächst müssen die Hölzer zugeschnitten werden. Zwei der 200 cm langen Leisten kommen als Staffeleibeine auf der Vorderseite zum Einsatz. Und damit die Staffelei später stabil steht, werden die beiden Leisten auf einer Seite in einem Winkel von 8 Grad gekappt. Die gekappte Seite wird die Standfläche der Beine.

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Wer statt drei, vier 200 cm lange Holzleisten gekauft hat, zersägt jetzt außerdem noch eine Holzleiste in drei Stücke, nämlich in einen 90 cm, einen 75 cm und einen 35 cm langen Abschnitt. Hat der Künstler zu Hause keine entsprechenden Werkzeuge, kann er sich die Leisten aber auch im Baumarkt zuschneiden und kappen lassen.

  1. Schritt: die Vorderseite der Staffelei zusammenbauen

Sind alle Materialien vorbereitet, kann der Zusammenbau der Staffelei beginnen. Dabei wird zunächst auf der späteren Rückseite der Staffelei gearbeitet. Für die Montage werden die beiden schräg zugeschnittenen, langen Holzleisten nebeneinander hingelegt. Mittig dazwischen wird die 130 cm lange Holzleiste angeordnet. Diese Holzleiste dient später als zusätzliche Stütze für die Leinwand.

Auf die drei senkrechten Hölzer werden nun waagerecht die 35 cm und die 75 cm langen Holzleisten aufgeleimt. Dabei wird die kurze Holzleiste etwa 50 cm unterhalb der Oberkante und die längere Holzleiste mit circa 20 cm Abstand zum Boden positioniert. Die genaue Position der waagerechten Holzleisten muss aber nicht ausgemessen werden. Es reicht, wenn die Hölzer dort aufgelegt werden, wo sie an den Seiten bündig mit den senkrechten Leisten abschließen. Nachdem die Hölzer aufgeleimt sind, wird die Verbindung zusätzlich mit Schrauben verstärkt.

Danach geht es auf der Vorderseite weiter. Hier wird nun die 90 cm lange Holzleiste befestigt. Diese Holzleiste ergibt die Ablagefläche für die Leinwand. Eine bequeme Arbeitshöhe entsteht, wenn die Leiste mit etwa 70 cm Abstand zum Boden angebracht wird. Dabei wird die Holzleiste mit der schmalen Kante auf die drei senkrechten Hölzer geleimt und zusätzlich von der Rückseite aus festgeschraubt. Damit die Leinwand beim Malen nicht nach vorne wegkippen kann, wird zum Schluss noch die 1 cm schmale Holzleiste auf die Vorderkante der Ablagefläche geleimt.

[Grafik Staffelei]

Staffelei

  1. Schritt: das hintere Bein montieren

Ist die Vorderseite der Staffelei fertig, ist die meiste Arbeit schon geschafft. Nun braucht die Staffelei aber noch ein Hinterbein. Andernfalls würde sie nicht stehen. Wie lang die Holzleiste für das Hinterbein sein muss, lässt sich am einfachsten ermitteln, indem die Leiste mittig an die obere Querleiste der Staffelei angehalten wird. Ist das Maß ermittelt, kann die Leiste entsprechend gekürzt werden.

Nun wird eine Seite des Klappscharniers mittig an der oberen Querleiste angeschraubt. Die andere Seite wird mit dem Hinterbein verbunden. Wenn das Hinterbein ein Stück nach hinten geklappt wird, kann die Staffelei schon mal stehen.

  1. Schritt: die Staffelei fertig stellen und nutzen

Ohne weitere Befestigung würde die Staffelei beim Malen in den Spagat gehen. Deshalb wird jetzt noch die Vorderseite mit dem hinteren Bein verbunden. Dafür wird mittig in die Oberkante der unteren Querleiste ein Schraubhaken eingedreht. Ungefähr auf der gleichen Höhe wird anschließend das Hinterbein ebenfalls mit einem Schraubhaken ausgestattet. Nun kann eine Schnur oder eine Gliederkette in die beiden Schraubhaken eingehängt werden. Dadurch bleibt die Staffelei in ihrer Position. Und wenn der Neigungswinkel der Staffelei verändert werden soll, kann einfach die Länge der Schnur oder Gliederkette variiert werden.

Damit ist die selbstgebaute Staffelei fertig – und bereit für ihren ersten Einsatz!

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Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

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