Welcher Weißton für die Wände?

Welcher Weißton für die Wände?

Schneeweiß, Reinweiß, Cremeweiß: Als Wandfarbe ist Weiß ganz schön vielfältig. Anders als oft vermutet, ist Weiß also nicht einfach nur Weiß. Vielmehr gibt es mindestens genauso viele Nuancen wie bei bunten Farben. Doch was heißt das für die Auswahl? Welcher Weißton eignet sich am besten für die Wände? Wir geben Tipps!

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Welcher Weißton für die Wände

Weiß in verschiedenen Schattierungen

Weiße Wände können ganz unterschiedlich wirken. Sie können schlicht und zurückhaltend, modern und puristisch oder buchstäblich strahlend schön daherkommen.

Durch weiße Wände kann ein Raum hell und großzügig, sehr clean, aber genauso auch gemütlich erscheinen. Ein Grund dafür ist, dass es verschiedene Weißtöne gibt, die zudem je nach Lichteinfall immer wieder anders aussehen.

Wie verschieden Weißtöne sein können, zeigt sich zum Beispiel daran, dass allein der Farbfächer der klassischen RAL-Farben neun unterschiedliche Weißtöne bereithält. Während Reinweiß warm wirkt, erscheinen Signalweiß oder Verkehrsweiß deutlich kühler.

Die RAL-Farben spielen zwar in erster Linie bei Lacken eine Rolle. Doch bei den Wandfarben ist es nicht anders.

Beim Kauf einer Wandfarbe ist grundsätzlich ratsam, sich neben dem Hersteller auch den Farbton zu notieren. Muss später einmal Farbe nachgekauft werden, ist es dadurch wesentlich einfacher, exakt den gleichen Ton wiederzufinden. Neben dem Farbton gibt es bei weißen Wandfarben übrigens auch große Unterschiede, was die Deckkraft angeht.

Während einige Farben schon bei einem einmaligen Anstrich für ein gleichmäßiges und strahlendes Weiß sorgen, müssen die Wände mit anderen Farben zwei- oder dreimal gestrichen werden.

Um Arbeit, Zeit und Material zu sparen, lohnt es sich deshalb, auf die Angaben auf dem Eimer und auch auf Bewertungen sowie aktuelle Testergebnisse zu achten.

Der richtige Weißton für die Wände

Kühles Kalk- oder Schneeweiß, bläuliches Eisweiß, schimmerndes Porzellan- oder Perlmuttweiß, warmes Eierschalenweiß:

Um weiße Wände zu gestalten, sollte sich immer ein passender Weißton finden lassen. Dabei helfen fünf Kriterien, den Weißton zu finden, der den jeweiligen Raum optimal zur Geltung bringt:

  1. Die gewünschte Stimmung

Zunächst einmal gilt zu überlegen, welche Wirkung der Raum entfalten soll. Für einen Bereich, der frisch und kühl wirken soll, bietet sich ein Weißton an, der einen leichten Stich ins Blaue oder Graue hat.

Ist hingegen eine warme und gemütliche Atmosphäre gewünscht, eignet sich ein sanftes, gebrochenes Weiß, das in Richtung Creme, Beige oder Elfenbein geht.

Für eine Arbeitsecke hingegen, in der ruhig und konzentriert gearbeitet werden soll, ist ein neutraler Weißton eine gute Lösung.

  1. Die Raumnutzung

Zu welchen Tageszeiten wird der Raum hauptsächlich frequentiert? Wird er vor allem tagsüber, eher abends oder rund um die Uhr genutzt? Durch künstliches Licht sehen weiße Wände noch einmal ganz anders aus als bei Tageslicht, denn die Farbtemperatur der Lichtquellen verändert den Farbton.

Hinzu kommt, dass ein Baumarkt oder Fachgeschäft anders beleuchtet ist als die Räume in der heimischen Wohnung. Deshalb kann ein Farbton hier ebenfalls anders wirken als an den Wänden daheim.

Wer unsicher ist, ob der gewählte Weißton auch bei Kunstlicht gut aussieht, sollte probeweise zunächst nur ein Feld streichen. Alternativ kann ein großes Stück Pappe verwendet und an die Wand gehalten werden. Auf diese Weise lässt sich der Effekt des Farbtons zu verschiedenen Tageszeiten und aus unterschiedlichen Blickwinkeln überprüfen.

  1. Die Lichtverhältnisse im Raum

Der natürliche Lichteinfall gehört zu den wichtigsten Kriterien, die bei der Wahl einer Wandfarbe berücksichtigt werden sollten. In einem hellen Raum mit großen Fenstern und einer Ausrichtung nach Süden fällt viel direktes Sonnenlicht hinein.

In einer solchen Umgebung wirkt nahezu jeder Weißton warm und freundlich. Aus diesem Grund funktionieren hier auch kühle Weißtöne gut.

Ist ein Raum hingegen nach Norden ausgerichtet oder ist er recht dunkel, wirkt die Wandfarbe anders. Weil die direkte Sonneneinstrahlung kaum oder gar nicht vorhanden ist, erscheint eine weiße Wand schnell sehr kalt und abweisend. Aus diesem Grund sollte für einen solchen Raum die Wahl besser auf einen wärmeren Weißton fallen.

  1. Die Farbe der Türen und Fenster

In vielen Räumen ist schon ein Weißton vorhanden, nämlich durch weiß lackierte Fensterrahmen, Türzargen und Zimmertüren. Ratsam ist dann, den gewünschten Farbton für die Wände mit den bestehenden weißen Elementen im Raum abzugleichen.

Anschließend kann überlegt werden, ob sich das Weiß der Wände deutlich abheben soll oder ob der Versuch gestartet wird, den Farbton des Lacks möglichst genau zu treffen.

Ist bekannt, wer zuvor gestrichen hat, kann er zur verwendeten Farbe befragt werden. Profis mischen allerdings oft nach Gefühl einen Schuss einer anderen Farbe ins Weiß, um die Schattierung besser an die Umgebung anzupassen.

Einen nach Gefühl abgetönten Farbton zu reproduzieren, ist natürlich kaum möglich. Ansonsten gibt es sogenannte Farberkennungssysteme, die mittlerweile auch als App fürs Smartphone bereitstehen und dabei helfen, einen Farbton zu identifizieren.

  1. Die Möblierung und das Gesamtbild

Die Raumwirkung ergibt sich immer aus dem Zusammenspiel aller Elemente und Objekte. Auch die Möbel und die übrigen Einrichtungsgegenstände helfen deshalb dabei, den richtigen Weißton für die Wände zu finden.

Sind die Möbel und Accessoires in kühlen und gedeckten Farben gehalten, fügt sich ein ebenfalls kühler Weißton besser ins Gesamtbild ein als ein warmes Cremeweiß.

Andersherum wirkt ein warmer Weißton im Zusammenspiel mit einer Einrichtung in warmen Holz- und Erdtönen harmonischer als ein kaltes, bläuliches Weiß.

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Wichtig ist außerdem eine ausgewogene Mischung. Zu viel Weiß kann schnell monoton und zu steril wirken. Das Auge braucht Punkte, an denen es hängen bleibt.

Wer neben den Wänden auch die Einrichtung überwiegend in Weiß gestalten möchte, sollte daher mit Accessoires für Farbakzente sorgen und auf diese Weise Abwechslung schaffen.

Andererseits sind weiße Wände perfekt geeignet, um Einrichtungsgegenstände aus dem Blickfeld zu nehmen. Eine weiße Küchenzeile vor einer weißen Wand zum Beispiel fällt optisch kaum ins Gewicht und auch ein Badezimmer, das in Weiß gehalten ist, erscheint großzügiger als ein Bad in kräftigen oder dunklen Farben.

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Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

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