Masken als Kunst- und Deko-Objekte

Masken als Kunst- und Deko-Objekte

Während Masken für die einen vor allem dekorativ sind, sehen die anderen darin Objekte mit einer tieferen, rituellen Bedeutung. Viele erfreuen sich an ihrem Anblick, manche würden sich die ganze Zeit über angestarrt fühlen, wenn sie Masken an der Wand aufgehängt hätten. Es gibt bunte, fröhliche und verspielte Masken genauso wie künstlerisch anspruchsvolle, handgearbeitete Einzelstücke oder Masken, die Tradition und Kultur widerspiegeln.

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Masken als Kunst- und Deko-Objekte

Kurzum: Die Welt der Masken ist überaus vielseitig. Doch wer Masken als Kunst- und Deko-Objekte einsetzen möchte, sollte ihre Bedeutung kennen. Wir machen eine kleine Reise und geben einen Überblick!:

Karnevalsmasken

Witzige Masken aus Materialien wie Papier, Kunststoff oder Gips sollen hauptsächlich Spaß machen. Sie ermöglichen, an Fasching in andere Rollen zu schlüpfen, können aber genauso als Accessoires bei Fotoshootings oder als originelle Deko zum Einsatz kommen.

Einen rituellen oder religiösen Sinn haben solche Karnevalsmasken nicht. Stattdessen verkörpern sie ein Instrument für das spielerische Verstecken hinter einer Maske.

Allerdings gibt es auch im Karneval traditionelle Masken mit einer tieferen Bedeutung. Ein Beispiel sind etwa die sogenannten Larven, die in der alemannischen Fastnacht beheimatet sind. Dabei handelt es sich um handgeschnitzte Masken, die meist von Generation zu Generation vererbt werden und teilweise sehr wertvoll sind.

Afrikanische Masken

Als Kunst- und Deko-Objekte sind afrikanische Masken sehr beliebt. Auch Sammler wissen sie zu schätzen. Von afrikanischen Masken zu sprechen, ist aber strenggenommen eine Verallgemeinerung, die der Sache nicht gerecht wird. Schließlich ist Afrika ein sehr großer Kontinent, der eine riesige Vielfalt an Kulturen und Traditionen aufweist.

Wie viele Figuren und Skulpturen dienen auch die meisten Masken dem Schutz vor bösen Kräften, sollen Dankbarkeit zum Ausdruck bringen oder die Götter wohlgesonnen stimmen.

Oft gehören sie zu aufwändigen Riten und sind eng mit Kostümen, Tänzen und speziellen Handlungen verknüpft. Sie verkörpern Schönheitsideale und begleiten gesellschaftliche Ereignisse oder bewahren das Andenken an Verstorbene.

Afrikanische Masken sind ein gutes Beispiel, um die Stolpersteine von Masken als Kunst- und Deko-Objekte zu verdeutlichen. So muss beim Kauf unterschieden werden, ob es sich um eine echte Antiquität, die Arbeit eines lokalen Kunsthandwerkers oder ein kostengünstiges Imitat handelt, das als Massenware in Asien produziert wird.

Solange es nur um die Ästhetik geht, ist gegen preiswerte Masken aus Souvenirgeschäften oder Möbelläden, die traditionelle Formen lediglich aufgreifen und frei nachahmen, nichts einzuwenden. Im Unterschied dazu rechtfertigen echte Kunstobjekte natürlich ganz andere Preise.

Vorsicht wiederum ist geboten, wenn es sich um historische Kulturgüter handelt. Denn Antiquitäten dürfen aus vielen Ländern gar nicht ausgeführt werden. Wer beim Zoll erwischt wird, muss damit rechnen, dass die Masken beschlagnahmt und Geldbußen fällig werden.

Hinzu kommt, dass es mitunter die Tradition eines Volksstammes verbietet, rituelle Objekte überhaupt zu verkaufen. Wer es trotzdem tut, verhält sich in gewisser Hinsicht respektlos einer Kultur gegenüber oder hat es mit Ware zu tun, die auf fragwürdigen Wegen in die Hände des Verkäufers gelangt ist.

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Masken aus Polynesien und Papua-Neuguinea

Als völkerkundliche Museen aufkamen und die sogenannte primitive Kunst der breiten Masse zugänglich wurde, zeigten sich auch Künstler der Moderne von den Formen und Farben der Objekte fasziniert.

Picasso zum Beispiel widmete sich ab etwa 1907 intensiv den simplen, aber ausdrucksstarken Formen afrikanischer Kunst. Paul Gauguin hingegen zog die Kunst aus Polynesien in seinen Bann.

Polynesische Masken sind in die Länge gezogen und bunt bemalt. Durch ihre farbenfrohe Optik versprühen sie unbeschwerte Urlaubsgefühle. Tatsächlich symbolisieren echte Tiki-Masken aus Polynesien aber in aller Regel Ahnen, die ähnlich stark verehrt werden wie Gottheiten.

Traditionelle Masken aus Papua-Neuguinea wiederum wirken eher gruselig. Sie kennzeichnen sich durch farbige Ornamente und Verzierungen mit Stoßzähnen, Muscheln und Federn von Kasuaren. Kasuaren sind große Laufvögel. Die Masken sollen einen Geist wohlgesonnen stimmen, der dafür zuständig ist, die Lebensmittelvorräte zu beschützen.

Masken aus Panama und Vietnam

In Panama und auch Kolumbien sind die Embera zu Hause, die zu den indigenen Völkern gehören, die noch weitgehend nach ursprünglichen Traditionen leben. Mit dem Verkauf von Flechtarbeiten aus bunt eingefärbten Pflanzenfasern erzielen sie ein Einkommen. Dabei stellen ihre Masken meistens Tiere aus dem Regenwald dar.

Masken aus bunt bemaltem Korbgeflecht gibt es auch in Vietnam. Dass diese Masken farbenfroh, lustig und so rund sind wie ein Vollmond hat etwas mit dem Anlass zu tun, für den sie bestimmt sind.

Die sogenannten Tet-Masken begleiten nämlich den Start ins neue Mondjahr. Der Tet Nguyen Dan zählt zu den wichtigsten Feiertagen des Landes und markiert sowohl Neujahr nach dem chinesischen Mondkalender als auch den Frühlingsanfang. Nach unserem Kalender fällt das Fest in die Zeit zwischen Ende Januar und Ende Februar.

Japanische Theatermasken

Das traditionelle japanische Theater folgt einer strengen Choreografie. Die Schauspieler, die Frauen, Götter oder Ungeheuer darstellen, tragen typisierte Masken aus Zypressenholz.

Die Masken sind sehr aufwändig gearbeitet und je nachdem, wie ein Schauspieler seinen Kopf neigt, scheint sich der Gesichtsausdruck der Maske zu verändern.

Jede Rolle und Stimmung im japanischen Theater ist festgeschrieben und einem bestimmten Maskentyp zugeordnet. Dieses Prinzip kennen auch andere Theater, so zum Beispiel die Commedia dell‘ Arte in Italien.

Masken in der modernen Kunst

Masken wirken lebendig und zugleich erstarrt, sie symbolisieren Dasein und Abwesenheit und sie beschützen, beschwören, verbergen und verwandeln. Diese Gegensätzlichkeit in Kombination mit der Mystik, die Masken ebenso stets innewohnt, fasziniert Künstler auch heute noch.

Daher sind Masken aus der zeitgenössischen Kunst nicht wegzudenken. Ein modernes Arrangement kann zum Beispiel aus schlichten, weißen Keramikmasken bestehen, die mit Stimmungen und Ausdrücken spielen.

Auch textile Gewebe können so geformt sein, dass sich ein Gesicht von der Leinwand abhebt, sich aber erst bei genauem Hinsehen abzeichnet.

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Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

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