Türkische Gemälde

Türkische Gemälde

Innerhalb der islamischen Kunst bildete sich die türkische Kunst als eigenständige Kunstform heraus. Dies erfolgte hauptsächlich unter den Seldschuken und in den Zeiten des osmanischen Reiches. Seit dem 18. Jahrhundert kamen dann zunehmend europäische Einflüsse zum Tragen. So war die bildende Kunst zwar einerseits von der Miniaturmalerei geprägt, andererseits verbreiteten sich aber Kunstgenres wie Stillleben, Landschaftsmalereien und Portraits.

Türkische Gemälde
Moderne türkische Malerei

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts setzte eine verstärkte Rückbesinnung auf frühere Traditionen ein, darunter beispielsweise die Liebe zu Ornamenten, Schmuckdekoren und kunstvollen Zierschriften, aber auch zu der für die Miniaturmalerei charakteristischen Vorliebe für kleine Details.

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Dies wiederum hatte zur Folge, dass sich die türkische Malerei heute neu zu erfinden und zu einer eigenständigen Kunst zu entwickeln scheint.

Türkische Gemälde früher

Auch die Türken griffen auf die beschreibende, bildliche Erzählweise zurück. So ist bekannt, dass beispielsweise die türkischen Stämme in den mittelasiatischen Steppen Tiere und Tierszenen malten. Erst als der Islam als Religion angenommen wurde und damit auch das sogenannte Bilderverbot zum Tragen kam, rückte die Malerei mit bildlichen und figürlichen Darstellungen in den Hintergrund. Stattdessen konzentrierte sich die Malerei fortan auf Ornamente, symbol- und schemenhafte Abbildungen und Schmuckschriften.

Allerdings sind auch aus frühen Epochen Kunstwerke vorhanden. So existieren aus der Periode der Seldschuken einige Reliefe und Zeichnungen auf Keramiken. Unter der Herrschaft der Osmanen bildete sich die Miniaturmalerei heraus, durch die vorrangig Bücher illustriert wurden.

Zudem war das Interesse an der Kunst an den Höfen groß. Um sich auszutauschen, wurden deshalb Künstler aus dem Westen eingeladen und osmanische Künstler ins Ausland geschickt. Gleichzeitig ließen die Padischahs Portraits von sich und ihren Familien anfertigen, die osmanische Geschichte in Bildern erzählen und mitunter auch religiöse Bilder malen.

Trotz der bildhaften und figürlichen Darstellungen blieb der symbolische, schemenhafte Charakter aber erhalten. Eine realitätsnahe Kunst, die die Wirklichkeit abzubilden versuchte, entwickelte sich nicht. Dies ist der Grund dafür, weshalb meist die moderne Malerei gemeint ist, wenn von türkischer Kunst und türkischen Gemälden die Rede ist.

Die Entwicklung der türkischen Malerei

Nach westlichem Kunstverständnis beginnt die Geschichte der türkischen Malerei an Ingenieurs- und Militärschulen. Dort wurden zunächst Fächer wie die Kartografie und das Technische Zeichnen unterrichtet, kurze Zeit später wurde die Ausbildung um die freie Malerei erweitert. Um dies zu realisieren, wurden teilweise Lehrkräfte aus dem Westen in die Türkei geholt.

Teilweise wurden die Studenten auch ins europäische Ausland und hier vor allem nach Frankreich geschickt. Die Padischahs des 19. Jahrhunderts unterstützten diese Bemühungen und zeigten sich westlichen Einflüssen gegenüber offen. So ließ beispielsweise Sultan Mahmud II. ein Portrait von sich anfertigen und in öffentlichen Gebäuden aufhängen. Sultan Abdülaziz widmete sich selbst der Malerei.

Die Gemälde, die aus dieser Zeit erhalten sind, wirken jedoch mitunter ein wenig steif und naiv. Aus diesem Grund werden die damaligen Künstler auch die Türkischen Primitivmaler des 19. Jahrhunderts genannt.

Einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der türkischen Malerei bildete die Gründung einer staatlichen Kunstschule. 1874 hatte zwar der Maler Guillemet eine private Kunstschule in Istanbul eröffnet, die „Akademie für Malerei“ hieß und durch eine Ausstellung mit den Kunstarbeiten der Schüler zwei Jahre später Bekanntheit erlangte. Die erste staatliche Kunstschule, auf der die moderne Malerei gelehrt wurde, war aber die 1883 eröffnete „Schule der schönen Künste“. Von nun an erfolgte die Malereiausbildung nicht mehr an Ingenieurs- und Militärschulen, sondern an eben dieser Bildungsstätte.

Türkische Gemälde heute

Im 20. Jahrhundert schlossen sich türkische Künstler erstmalig zu einer Organisation zusammen. Der erste Verein dieser Art war die 1908 ins Leben gerufene „Gesellschaft osmanischer Maler“. Später benannte sich die Organisation in „Vereinigung türkischer Maler“, dann in „Vereinigung der türkischen Schönen Künste“ und schließlich in „Vereinigung der Schönen Künste“ um.

Diese und auch die weiteren gegründeten Vereinigungen vermittelten den Künstlern einerseits das Gefühl von Solidarität und ermöglichten Ihnen einen Austausch. Andererseits übernahmen sie später die Funktion als Vertreter für bestimmte Kunstrichtungen. Auch nach der Gründung der Republik wurde die Unterstützung der Malerei fortgeführt. Die „Schule der schönen Künste“ wurde in die „Akademie der schönen Künste“ umgewandelt.

Es wurden weiterhin europäische Lehrkräfte in die Türkei geholt und türkische Studenten für eine Ausbildung ins Ausland geschickt. Die heutige „Gazi Universität“ richtete die Abteilung der Malerei ein, um durch eine zweite Ausbildungsstätte einem Mangel an Lehrkräften vorzubeugen. Heute gibt es Fakultäten der schönen Künste an vielen Universitäten in der Türkei, so dass angehende türkische Künstler aus zahlreichen Bildungseinrichtungen auswählen können.

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich in der türkischen Malerei verschiedene Strömungen, Richtungen und Kunststile herausgebildet. Die modernen türkischen Gemälde zeigen Landschaften, Menschen in alltäglichen Lebenssituationen und Stillleben.

Es gibt Gemälde, die alte Handwerkskünste thematisieren oder Bauwerke darstellen. Andere Gemälde greifen ornamentale Muster und Kalligrafien auf oder sind der abstrakten Kunst zuzuordnen. Insgesamt hat die türkische Malerei heute also ein genauso breites und vielfältiges Spektrum zu bieten wie die Malerei anderer europäischer Länder. Die Kunstszene in der Türkei wird zunehmend bunter und es gelingt immer mehr türkischen Künstlern, sich auch im Ausland einen Namen zu machen.

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