Abstrakte Gemälde

Abstrakte Gemälde

Die Wörter abstrakt und Abstraktion gehen auf das lateinische abstrahere für trennen, abziehen oder loslösen zurück. Bezogen auf die Kunst bedeutet Abstraktion, dass gegenständliche Inhalte stark vereinfacht dargestellt werden oder komplett fehlen.

Der Künstler abstrahiert also das, was er sieht oder empfindet, indem er es von der Wirklichkeit löst und in eine einfache, auf das Wesentliche reduzierte Form bringt. Bei der Abstrakten Kunst stehen damit keine bildlichen oder figürlichen Motive im Vordergrund. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Zusammenspiel aus Farben, Formen, Linien und Flächen.

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Abstrakte Gemälde
Abstrakte Kunst

Allerdings ist der Begriff Abstrakte Kunst ein weiter Begriff, der viele verschiedene Kunststile und Ausprägungen umfasst. Generell lassen sich abstrakte Gemälde jedoch mit der geometrisch-konstruktiven und der expressionistischen Abstraktion zwei großen Gruppen zuordnen.

Abstrakte Gemälde als konkrete Kunst oder absolute Malerei

Der Begriff Konkrete Kunst bezeichnet eine Kunstrichtung, die konsequent und kategorisch auf gegenständliche Bildinhalte verzichtet. Stattdessen verwendet sie einfache geometrische Grundformen, die klar und präzise ausgeführt werden.

Die Anordnung von Bildelementen wie Kreisen, Dreiecken, Quadraten, Rechtecken oder Ellipsen berücksichtigt oft mathematisch-technische Grundlagen. Gleichzeitig kennzeichnet sich die Konkrete Kunst durch klare Linien und saubere, einheitliche Farbflächen. Die Farbpalette umfasst die Primärfarben sowie Weiß, Schwarz und Grau in sämtlichen Nuancen. Da die einzelnen Bildelemente in stimmigen Proportionen zusammengesetzt und das Bild somit letztlich konstruiert wird, wird in der Kunstwelt auch von der geometrisch-konstruktiven Abstraktion gesprochen.

Diese Ausprägung der Abstrakten Kunst kam in verschiedenen Kunststilen zum Ausdruck. Die bedeutendsten davon sind der Konstruktivismus, der Suprematismus, die geometrische Abstraktion und die analytische Malerei. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie sich durch einfache, klare Bildelemente kennzeichnen. Das einzelne Bildelement soll seine Bedeutung durch das Zusammenspiel aus Form und Farbe bekommen. Gleichzeitig soll diese Reduzierung auf das Wesentliche dazu führen, dass die Aufmerksamkeit auf die Kunst als solches gelenkt wirkt.

Abstrakte Gemälde im Stil der expressionistischen Abstraktion

Die Grundidee der Abstrakten Kunst, gegenständliche Bildinhalte vereinfacht darzustellen oder komplett wegzulassen und sich von einer wirklichkeitsnahen Darstellung zu lösen, kommt auch bei der expressionistischen Abstraktion zum Tragen. Allerdings nutzt sie Gestaltungsprinzipien, die das genaue Gegenteil zu denen der geometrisch-konstruktiven Abstraktion bilden.

Ein abstraktes Gemälde im Stil der geometrisch-technischen, konkreten Kunst beruht auf einem rational geplanten Konzept, soll nicht von Emotionen oder der Natur beeinflusst sein, beabsichtigt eine einfache und klare Bildkonstruktion und wird in einer exakten Maltechnik ausgeführt. Die expressionistische Abstraktion charakterisiert sich durch die genau entgegen gesetzte Herangehensweise.

So geht es ihr gerade nicht um Vernunft, Perfektion und klare Regeln. Stattdessen möchte sie Gefühle und Emotionen zum Ausdruck bringen, den Malprozess bewusst erleben und sich spontan von den Farben, Materialien und Maltechniken beeinflussen und treiben lassen. Der Künstler versteht den Bildträger als seine Aktionsfläche, seine Bühne. Er trägt die Farben locker auf, experimentiert mit Maltechniken, nutzt ungewöhnliche Materialien und beobachtet, wie Farben verlaufen und sich vermischen. Durch dieses freie, spontane Malen versucht er neue Themen und bislang unbekannte, teils unbewusste gegenstandlose Inhalte abzubilden. Die Spontaneität und der Zufall sind zwar wesentliche Merkmale dieser Malweise.

Dennoch hat der Künstler in aller Regel schon vorher eine Idee davon, wie sein Bild ungefähr aussehen soll. Beim Malen selbst experimentiert er aber mit den Farben und dem Farbauftrag. Er kombiniert klassische Maltechniken mit kontrollierten Bewegungen, spontanen Gesten und dem zufälligen Farbverhalten während des Malvorgangs. Auf diese Weise haben sich verschiedene neue Maltechniken herausgebildet.

Hierzu gehören beispielsweise das Dripping, bei dem die Farbe aufgetropft wird, die Gieß- oder Schütttechnik oder aus das Action-Painting. Das bevorzugte Malmaterial waren und sind Acrylfarben, denn sie leuchten farbintensiv, trocknen schnell, lassen sich auf nahezu alle Malgründe aufbringen und eignen sich für sämtliche Maltechniken. Zudem werden solche abstrakten Gemälde gerne in großen Formaten gemalt, damit die Bildwirkung auch durch die Größe unterstützt wird.

Der Begriff abstrakter Expressionismus wird vorrangig als Oberbegriff für die abstrakten Kunststile der Nachkriegszeit in den USA verwendet. Als das europäische Pendant dazu gilt das Informel, das zeitlich parallel entstanden ist. Auch die informelle Kunst versteht sich als Sammelbegriff und umfasst Strömungen wie die lyrische Abstraktion, den Tachismus und andere abstrakte Kunststile.

Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie sich durch experimentelle Malweisen, spontane Gesten und ungewöhnliche Materialien kennzeichnen. Außerdem lehnen sie das klassische Verständnis der Malerei mit einem klaren gegenständlichen Bezug und einer Ausführung, die von der Idee über Studien, Skizzen und Entwürfe bis zum fertigen Werk führt, ab.

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