Von Höhlenmalereien zur Wohnungseinrichtung: Die spannende Reise der Wandkunst

Von Höhlenmalereien zur Wohnungseinrichtung: Die spannende Reise der Wandkunst

Der Wunsch und die Faszination des Menschen, Wände für Kunst zu nutzen, erstrecken sich von prähistorischen Höhlenmalereien bis hin zur modernen Wohnungseinrichtung. Die Wände sind schon seit jeher Flächen, die es ermöglichen, Kultur, Kunst und Individualität auszudrücken. In diesem Beitrag begeben wir uns auf die spannende Reise der Wandkunst.

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Von Höhlenmalereien zur Wohnungseinrichtung Die spannende Reise der Wandkunst

Die vier Wände als persönlicher Rückzugsort

Das eigene Zuhause ist weit mehr als nur irgendein Ort. Es ist vielmehr ein Teil unserer Existenz, der tief verwurzelt ist. Schon unsere Urahnen hatten ein Bedürfnis nach Sicherheit. Ihre Höhlen boten ihnen Schutz vor der Witterung, wilden Tieren und Angreifern.

Dieses instinktive Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit hat sich im Laufe der Zeit in der Struktur und der Gestaltung unserer Wohnungen verankert.

Die Dekoration der Wohnräume entwickelte sich von rein funktionalen Aspekten zu einer kreativen Ausdrucksform unserer Identität. Jede Farbwahl, jedes Möbelstück und jedes Kunstobjekt spiegeln unsere Persönlichkeit wider.

Die Gestaltung unseres Zuhauses erzählt von unserer Geschichte und unseren Werten. Sie lässt eine Umgebung entstehen, die uns als Rückzugsort nicht nur Sicherheit bietet, sondern auch Freude, Ruhe, Inspiration und Trost spendet.

In der Kunst des Wohnens verknüpfen wir unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander.

Die Wände der Höhlen

In prähistorischen Zeiten zeigte sich die menschliche Begeisterung für Wanddekorationen durch Höhlenmalereien, die als eine der frühesten Formen künstlerischer Kreativität gelten.

Die Höhlenmalereien, die in verschiedenen Teilen der Welt gefunden wurden, sehen nicht nur schön aus, sondern gewähren auch Einblicke in das Leben, Handeln und Denken unserer Vorfahren.

Dabei waren die Höhlenmalereien aber nicht nur reine Dekoration. Genauso erfüllten sie funktionale und rituelle Zwecke. Experten vermuten, dass zum Beispiel Abbildungen von Jagdszenen und Tierherden als Lehrmaterial gedient haben könnten, um den nachfolgenden Generationen Wissen über Jagdtechniken zu vermitteln.

Denkbar ist auch, dass die Darstellungen in einem rituellen Kontext entstanden, um spirituelle Verbindungen zu erzeugen oder um Erfolg bei der Jagd zu bitten.

Die prähistorische Wandkunst spielte auch als eine Art Sprache eine Rolle. Durch die Auswahl von Bildern und Symbolen wurden Geschichten übermittelt und Warnungen gegeben.

Auch die Zugehörigkeit zur Gruppe und die Identität als Gemeinschaft könnten auf diese Weise bestärkt worden sein. Denn in einem Umfeld, in dem es noch keine geschriebene Sprache gab, war die Wandkunst in den Höhlen ein Mittel, um zu kommunizieren, Wissen weiterzugeben und kulturelle Praktiken aufzuzeigen.

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Wandkunst im Mittelalter

Im Mittelalter prägten Wandteppiche und Fresken die Dekoration der Wände. Kunstvoll gewebte Wandteppiche schmückten Schlösser, herrschaftliche Residenzen und Klöster.

Dabei dienten die textilen Kunstwerke einerseits als Zierde. Andererseits erfüllten sie praktische Funktionen, wie zum Beispiel eine Wärmedämmung.

Vor allem in Kirchen dominierten religiöse Themen die Wandkunst. Fresken erzählten Geschichten aus der Bibel. Sie sollten Gläubige unterrichten und die spirituelle Reflexion fördern. Die Wände der Kirchen machten die Heilige Schrift durch die Fresken anschaulich und erlebbar, und das unabhängig davon, ob jemand lesen konnte oder nicht.

Der Zusammenhang zwischen Wandkunst und gesellschaftlichem Status zeigte sich im Mittelalter besonders deutlich. Edle Wandteppiche, die mit aufwändigen Motiven und aus kostbaren Materialien gefertigt waren, wurden zu Statussymbolen der adeligen Familien.

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Die prächtigen Wandbehänge zeugten vom Wohlstand und der Macht ihrer Besitzer.

In den Kirchen und Klöstern waren eindrucksvolle Fresken Belege für die Unterstützung mächtiger Mäzene, die sich die Gunst der Klerus sichern wollten, indem sie die edlen Kunstwerke finanzierten.

Meisterwerke im Verlauf der Kunstgeschichte

Die verschiedenen kunstgeschichtlichen Epochen hatten Einfluss darauf, wie sich die Wandkunst entwickelte. Einen Wendepunkt markierte die Renaissance, weil nun einzelne Künstler wie Michelangelo oder Leonardo da Vinci in den Mittelpunkt rückten.

Die Motive der Wandmalereien entdeckten antike Ideale wieder und beeindruckten gleichzeitig durch realistische Darstellungen, neuartige Perspektiven und eine emotionale Tiefe.

Im Barock hielt eine opulente Ästhetik Einzug in die Wandkunst. Die Wandmalereien und Gemälde waren ebenso prächtig wie die Kirchen und Paläste, in denen sie hingen. Die Bilder waren geprägt von dramatischen Szenen, reichhaltigen Verzierungen und einem gewissen Hang zur Theatralik.

Oft waren barocke Bilder ein Element in einem Gesamtkunstwerk, das sich aus Malerei, Bildhauerei und Architektur zusammensetzte.

Als das Rokoko und der Klassizismus aufkamen, veränderten sich die Stile in der Wandkunst. Das Rokoko bevorzugte leichtere und verspieltere Motive mit asymmetrischen Formen. Im Unterschied dazu orientierte sich der Klassizismus an den Idealen der Antike und legte den Fokus auf Symmetrie und klare Linien.

Im Laufe der Geschichte haben große Künstler die Wandkunst immer wieder maßgeblich beeinflusst. Ihre Arbeiten zeugen nicht nur von kreativem Talent, sondern wurden nicht selten zu Meilensteinen der Kunst. Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle zum Beispiel hoben die Wahrnehmung der Deckenmalerei auf ein neues Level.

Da Vincis „Abendmahl“ wurde zum Inbegriff für eine innovative Maltechnik. Es gibt unzählige Beispiele für weltberühmte Gemälde, die verschiedene Epochen und Stile repräsentieren. Sie alle sind nicht nur Belege für das geniale Können ihrer Schöpfer, sondern erzählen immer auch vom damaligen Zeitgeist, der Gesellschaft und der Kultur.

Wandkunst als Teil der heutigen Wohnungseinrichtung

In heutigen Wohnräumen kommt die Geschichte der Wandkunst durch eine Vielzahl von kreativen Ansätzen zum Ausdruck. Die traditionellen Formen der Wanddekoration haben sich erweitert und allerlei Stile und Medien sind in modernen Innenräumen angekommen.

Die Wandgestaltung deckt die gesamte Bandbreite von traditionellen Gemälden über innovative Wandtattoos bis hin zu digitalen Kunstinstallationen ab. Künstler, Innenarchitekten und natürlich auch die Bewohner sehen in den Wänden leere Flächen, die es ihnen ermöglichen, einzigartige und individuelle Statements zu kreieren.

In der zeitgenössischen Innenarchitektur geht die Bedeutung von Kunst über rein ästhetische Überlegungen hinaus. Kunstwerke an den Wänden geben einem Raum Charakter, schaffen Emotionen und werden zum Gesprächsstoff.

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Je nach Motiv, Stil und Art kann ein Wandbild ein Zimmer in einen gemütlichen, ruhigen Rückzugsort oder einen inspirierenden Arbeitsplatz verwandeln.

Im heutigen Zeitalter greift die Wandkunst nicht nur Trends und Moden auf, sondern spiegelt auch wider, wie wir unsere Wohnräume erleben.

In einer Zeit, in der Individualität, kreative Selbstverwirklichung und freie Entfaltung große Themen sind, können Künstler und Bewohner aus den Vollen schöpfen, um einen einzigartigen Lebensraum ganz nach dem eigenen Geschmack zu gestalten.

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Ferya Gülcan, Künstlername "Feryal" Kunstmalerin, Mitinhaberin Koozal Galerie & Möbel und Fotografin, Norbert Sachmann, Galerist, Christian Gülcan Mitinhaber Koozal Galerie & Möbel, (RZA) Kunstmaler und Betreiber diverser Kunstportale, schreiben hier Wissenswertes zur internationalen Kunst, Galerien, Maltechniken und Kunstgeschichte.

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