Mit den Elementen bauen und wohnen: Feuer
Einerseits ist Feuer nützlich und notwendig. Andererseits kann Feuer gewaltige Schäden anrichten. Die zerstörerische Kraft des Feuers zu zähmen und sich die Hitze der lodernden Flammen zunutze zu machen, gehört zu den ganz großen Errungenschaften des Menschen. Zwar gelingt es längst nicht immer, Brände zu vermeiden. Aber Feuer symbolisiert auch die ursprünglichste Form der Wärmegewinnung. Außerdem könnten zahlreiche Baumaterialien gar nicht hergestellt werden, wenn es kein Feuer gäbe.
Selbst wenn es auf den ersten Blick oft gar nicht ersichtlich ist, ist Feuer aus dem alltäglichen Leben und damit auch aus dem Wohnbereich nicht wegzudenken. Im Sinne von Bauen und Wohnen mit den Elementen nennen wir Beispiele, wo Feuer im Einsatz ist:
Inhalt
Wärme und Behaglichkeit durch sichtbares Feuer
Flammen, die sanft lodern und leise knistern, strahlen Geborgenheit aus und zaubern eine gemütliche, heimelige Atmosphäre. Dabei muss es aber gar nicht immer ein echtes Feuer sein, das sichtbar in einem Kaminofen brennt.
Oft genügt schon eine Attrappe, um das Gefühl von Wärme zu vermitteln. Und was die Einsparung von CO2 angeht, ist ein imitiertes Feuer auch durchaus eine gute Lösung.
Wer nicht auf einen Kamin verzichten möchte, sollte sich über energieeffiziente Möglichkeiten informieren. Ein Heizkamin zum Beispiel kann so gestaltet sein, dass das brennende Feuer von der Küche und dem Wohnbereich aus zu sehen ist. Dadurch zieht nicht nur Behaglichkeit in beide Wohnbereiche ein, sondern die Wärme verteilt sich auch gleichmäßig.
Feuer als Holzschutz
Eine alte Weisheit besagt, dass Feuer reinigt. Doch Feuer kann auch verwendet werden, um Holz zu versiegeln und es auf diese Weise vor Schädlingen zu schützen und vor Verwitterung zu bewahren. Aus Japan beispielsweise stammt eine Methode, die sich Shou-Sugi Ban oder Yakisugi nennt.
Dabei wird Holz in einem speziellen Verfahren angekohlt. Das Ergebnis ist eine schwarze Holzoberfläche mit einem schönen Glanz. Das auf diese Weise hergestellte Holz wird hauptsächlich für Fassaden verwendet. Doch allein schon wegen der tollen Optik macht das verbrannte Holz auch in Innenräumen eine gute Figur.
Wer lieber etwas kleiner einsteigen möchte, kann mit selbst geflammtem Holz arbeiten. Dafür werden schlichte, rohe Holzbretter mit einem Bunsenbrenner bearbeitet. Durch das Feuer treten die Maserungen hervor und das Holzmuster wird auf natürliche Art betont.
Die Bretter eignen sich für kleinere Projekte wie rustikale Bilderrahmen oder originelle Schranktüren. Aber auch eine Tischplatte aus geflammten Holz sieht toll aus.
Kochen mit und auf Feuer
Küchenherde, die mit Holz befeuert werden, sind immer seltener zu finden. Wer gerne auf offener Flamme kocht, entscheidet sich heutzutage meist für einen Gasherd. Verglichen mit einem herkömmlichen Elektroherd oder einem Induktionsherd, bietet ein Gasherd den großen Vorteil, dass die Hitze sehr gezielt gesteuert werden kann.
Wird die Flamme ausgeschaltet, gibt es keine Nachwärme, die dazu führen kann, dass das Gericht nachgart, verkocht oder anbrennt.
Kochen auf Feuer hingegen ist sehr weit verbreitet. Denn Fleisch, Fisch, Gemüse und andere Lebensmittel über offenen Flammen zuzubereiten, ist nichts anderes als grillen. Wobei genaugenommen beim Grillen gar nicht über dem Feuer gegart wird, sondern über der Glut, die durch das Feuer entstanden ist.
Feuer und Wasser vereint
Ähnlich wie mit Holz befeuerte Küchenherde sterben auch Boiler, in denen das Wasser mit Feuer erwärmt wird, zunehmend aus. Sie sind meist nur noch in nostalgisch gestalteten Gartenhäuschen zu finden.
Trotzdem können die beiden gegensätzliche Elemente Feuer und Wasser eine gelungene Kombination bilden. So zum Beispiel in Form einer Sauna, die das heimische Badezimmer in eine Wellness-Oase verwandelt.
Mindestens genauso gemütlich, aber mit weit weniger Aufwand verbunden, sind brennende Kerzen, die während einer Auszeit in der Badewanne ein warmes und stimmungsvolles Licht verströmen.
Mit Feuer hergestellt
Es gibt einige Baumaterialien, die mittels Feuer produziert oder bearbeitet werden. Ein berühmtes Beispiel dafür ist Stahl, der ein zentrales Element im angesagten Industriestil ist. Bei der Herstellung von Stahl lodern die Flammen und das Material wird erhitzt, bis es glüht.
Natürlich ist der Energieaufwand enorm. Aber er relativiert sich dadurch, dass Stahl äußerst langlebig ist und nahezu grenzenlos wiederverwertet werden kann. Beim Bau kommt Stahl für verschiedenste Konstruktionen zum Einsatz.
Im Wohnbereich wiederum können stählerne Geländer, Verkleidungen, Möbelstücke und sogar recht filigrane Deko-Objekte für eine moderne oder rustikale Optik sorgen.
Lagerfeuer
Ein Lagerfeuer ist der Inbegriff für Gemütlichkeit und Romantik mit einem Hauch Abenteuer. Leute sitzen am Lagerfeuer zusammen, wärmen sich auf, erzählen sich Geschichten und rösten Brot, Wurst oder Marshmellows.
Irgendwer hat außerdem garantiert eine Gitarre oder eine Mundharmonika dabei und gibt spontan ein paar alte Klassiker zum Besten. Das mag furchtbar kitschig klingen, ist aber einfach schön und verbindet Generationen.
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