Islamische Bilder

Islamische Bilder

Der Islam war seit der Gründung durch den Propheten Mohammed nicht nur eine Religion, die die Grundlage des Glaubens und der Lebensweise bildete. Genauso war der Islam von Anfang an auch ein politisches Bündnis. Das zentrale Element dabei war und ist der Koran, die heilige Schrift des Islams.

Der Koran als zentrales und für alle Moslems verbindliches Element wiederum bildete die Brücke, die die natürlichen Unterschiede und die verschiedenen Sitten und Gebräuche der einzelnen islamischen Länder überwand. Dies ist auch der Grund dafür, weshalb die islamische Kunst eine ihr typische und unverwechselbare Charakteristik aufweist, die sie wie eine in sich geschlossene Einheit wirken lässt. Gleichzeitig lassen sich kaum Unterschiede zwischen sakraler und profaner Kunst ausmachen.

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Ornamente als zentrale Motive islamischer Bilder

Die islamische Kunst breitete sich ab dem 7. Jahrhundert von Syrien über Nordafrika bis nach Südspanien und in östlicher Richtung über Anatolien, den Iran und Irak bis in den Norden Indiens aus. Zunächst war die islamische Kunst von der spätantiken byzantinischen Kunst beeinflusst, von der sie Techniken und Handwerke übernahm. Ab dem 11. Jahrhundert kamen chinesische Porzellanmalereien dazu, die die Vorbilder für die arabischen blau-weißen Keramiken bildeten.

Das Bilderverbot wiederum bewirkte, dass Ornamente, Dekore und Schmuckschriften in den Mittelpunkt rückten. Hintergrund hierzu ist, dass im Islam dem Wort die maßgebliche Bedeutung zugesprochen wird, denn das Wort gilt als Träger der Offenbarung. Um das Wort und dessen Sinn nicht zu verfälschen und gleichzeitig Allahs Stellung als alleinigen Schöpfer und Bildner nicht in Frage zu stellen, etablierte sich das Verbot, Lebewesen bildhaft darzustellen.

Weder der Koran noch die Hadithe, die Überlieferungen von Aussagen und Handlungen des Propheten Mohammed, sprechen zwar ausdrücklich ein Bilderverbot aus. Vielmehr ist in den Hadithe von der Missbilligung von Bildern und nur von einer Strafe die Rede, die beim Schaffen und Besitzen von Bildern mit figürlichen Motiven droht. Trotzdem konzentrierte sich die islamische Kunst vorrangig auf eine nichtfigurale Ornamentik und eine reiche Schriftkunst. Andererseits wurde das Bilderverbot insbesondere im bürgerlichen und höfischen Bereich häufig durchbrochen.

Dies wiederum führte nicht nur zu Malereien und Skulpturen, die Menschen und Tiere zeigen, sondern ließ auch eine beeindruckende darstellende Buchmalerei entstehen. Zudem bildeten sich im Laufe der Zeit verschiedene Glaubensgruppierungen heraus, die das Bilderverbot bis heute unterschiedlich streng interpretieren. Dennoch sind Ornamente, zierende Dekore, schmückende Muster und Schmuckschriften die wesentlichen Elemente in islamischen Bildern und Gemälden.

Islamische Bilder und Skulpturen

Das Bilderverbot bezieht sich in erster Linie auf Menschen und menschliche Lebewesen. Tiere hingegen waren mehr oder weniger ausgenommen. Neben Ornamenten und Schmuckschriften finden sich in der islamischen Kunst deshalb häufig Darstellungen von Löwen, Pferden, Raubvögeln und Wildtieren. Phantasie- und Mischwesen dienen ebenfalls oft als zierende Motive, beispielsweise auf Gefäßen oder an Brunnen.

Das islamische Kunsthandwerk arbeitete bevorzugt mit Materialien wie Metall, Glas, Elfenbein und Holz. Treibarbeiten, Gravuren und auch Einlegearbeiten bildeten die Paradedisziplinen. So wurden Muster und Rillen in die Materialien eingearbeitet und teilweise mit kleinsten Stückchen anderer Materialien oder mit feinen Drähten ausgefüllt, um so eine ornamentale Wirkung zu erzielen oder um sie zu verstärken.

Das islamische Kunsthandwerk lässt sich dabei in drei große Bereiche einteilen:

  • Die erste Gruppe bilden religiöse Gegenstände, beispielsweise gläserne Moscheelampen oder Gefäße für rituelle Handlungen aus Metall.
  • Die zweite Gruppe umfasst profane Gegenstände, darunter Vasen, Truhen, Schatullen, Schalen, Spiegel und Wandbilder.
  • Die dritte Gruppe beinhaltet militärische Gegenstände wie Säbel und Schilde. 

    Islamische Keramiken

    Die islamische Keramik spielt wegen der beeindruckend hohen künstlerischen Leistung eine herausragende Rolle in der islamischen Kunst. Die islamischen Töpfer ließen sich dabei zum einen von der Majolika aus Mesopotamien, einer weißen Keramik mit einer Unterglasur auf weißem Grund, inspirieren. Zum anderen übernahmen sie die Glasurtechniken der alten Ägypter. Auf diesen Grundlagen erarbeiteten sie eigene Dekore.

  • Diese entstanden mithilfe von verschiedenen Ritztechniken und Farbaufträgen in meist recht dicken Schichten. Später entwickelte sich auch die Lüstertechnik, die sich durch eine Glasur mit einem metallischen Glanz und einem rot-grünen Farbschimmer kennzeichnet. Vor allem in Persien wurden zudem die Keramiken der chinesischen Tang Dynastie mit ihrer typisch blau-weißen Farbgebung sowie ihren charakteristischen Ornamenten und Blumenmotiven zu einer wichtigen Inspirationsquelle.
  • Was die Motive angeht, so ist die islamische Keramik von einer Kombination aus geometrischen Grundformen, Schmuckschriften und bildhaften Darstellungen geprägt. Ähnliche Motive und Bilder prägen übrigens auch Teppiche. Die bedeutendsten Zentren des islamischen Töpfer-Kunsthandwerks waren zunächst das ägyptische Fustat, das irakische Samarra sowie Susa und Rayy in Persien. Später kam in Ägypten Kairo, in Syrien Damaskus, in Persien Keshan, Isfahan, Ardabil und Raqqa sowie in der Türkei Anatolien und Iznik dazu. 

    Die islamische Buchmalerei

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    Da das Wort im Islam eine besondere Rolle spielt, wurden Bücher schon sehr früh als hohes kulturelles Gut verstanden. Der Buchdruck war in der islamischen Welt schon früh bekannt. Bücher, die kunstvoll geschrieben und mit Schmuckschriften und Illustrationen verziert waren, wurden jedoch bevorzugt. Dem Bilderverbot ist es geschuldet, dass der Koran nicht mit bildhaften Darstellungen geschmückt wurde. Stattdessen bestanden die Verzierungen aus Kalligrafien, geometrischen Formen und ornamentalen Mustern.

  • Andererseits gaben Herrscher und wohlhabende Bürger verschiedene Malereien in Auftrag, etwa wenn es darum ging, historische Handschriften oder Fabeln und Geschichtsbücher zu illustrieren. Daraus bildete sich im Laufe der Zeit eine Miniaturmalerei mit einer eigenen Charakteristik heraus. So wurde die jeweilige Seite in mehrere rechteckige Felder aufgeteilt.
  • Die Bilder zeigten verschiedene Szenen und Handlungen, die mit dem Blick aus der Vogelperspektive dargestellt waren. Charakteristisch für die Bilder sind ihre kräftigen und intensiv leuchtenden Farben. Die einzelnen Bilder wiederum waren von einem dekorativen Rahmen umgeben, der sich aus geometrischen Mustern, Schmuckschriften, floralen Elementen und anderen Ornamenten zusammensetzte. Durch die Aufteilung in Felder und die geometrische Anordnung ergab sich ein übersichtliches Gesamtbild. 

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