Collagen

Collagen

Als Collage wird eine Technik der bildenden Kunst bezeichnet. Das wesentliche Merkmal dieser Technik ist, dass verschiedene Elemente und unterschiedliche Materialien auf einem Bildträger arrangiert werden, um so ein neues Gesamtbild zu kreieren.

Das fertige Kunstwerk, das mithilfe dieser Technik entstanden ist, wird ebenfalls als Collage bezeichnet. Der Name selbst leitet sich vom französischen coller für kleben ab.

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Collagen als Kunstwerke

Bei einer Collage können die verschiedensten Materialien Anwendung finden. Von Sand, Erde oder Kaffeepulver über Papierfetzen, Zeitungsausschnitte, Watte und Stoffstücke bis hin zu Ästen, Metallblechen, Kunststoffschalen, Verpackungsmaterialien oder Schuhen ist praktisch alles möglich.

Weil in eine Collage die unterschiedlichsten Materialien eingearbeitet werden können und das Arrangement üblicherweise auch mit Malerei kombiniert wird, wird eine Collage auch Materialbild, Assemblage oder Combine Painting genannt. Die Anfertigung der Collage als solches, also die Umsetzung der Technik, nennt sich collagieren.

Im Zusammenhang mit der Kunstgeschichte spielt der Kubismus eine wesentliche Rolle, wenn es um Collagen geht. Der Kubismus als eine Kunstrichtung mit einer spürbaren Vorliebe für die Abstraktion stellt Gegenstände gerne in Teile zerlegt oder von mehreren Seiten dar. Dabei kam die Idee auf, echte Objekte auf dem Bildträger anzubringen. So klebten die Künstler seinerzeit beispielsweise Notenblätter, Tapeten, Zeitungspapiere oder Glasstücke auf die Leinwand.

Da die Werke auf Zuspruch stießen, wurde die Collage zur anerkannten Kunsttechnik erhoben und die geschaffenen Werke zu Kunstwerken erklärt. Später wurde dann gerne auch mit Fotos gearbeitet, der Künstlerin Hannah Höch wird die Erfindung der Fotocollage zugesprochen. Neben anderen Kunstrichtungen der Moderne waren Collagen außerdem in der Pop Art von großer Bedeutung.

Das Anfertigen von Collagen

Für Collagen sind Acrylfarben und die Hilfsmittel der Acrylmalerei besonders gut geeignet. So können kleine und lose Elemente direkt zusammen mit der Farbe vermalt werden. Für das Aufkleben von anderen, größeren Objekten oder für das Einbetten von Materialien in die Collage bieten sich Acrylstrukturpaste und Acrylbinder an. Der große Vorteil von Acrylmaterialien liegt darin, dass sie schnell trocknen und später auch mit anderen Farben übermalt werden können.

Im Unterschied dazu ist es schwieriger und anspruchsvoller, eine Collage mit Ölfarben zu gestalten. Zwar können lose Teilchen wie Sandkörner oder Kaffeepulver ebenfalls direkt mit den Ölfarben vermischt werden. Andere, größere Objekte müssen aber separat aufgeklebt und zuvor oft zusätzlich grundiert werden.

Eine vorherige Grundierung ist prinzipiell immer dann erforderlich, wenn es sich um saugende Materialien wie Watte, Papier oder Stoff handelt. Bei glatten und wenig flexiblen Materialien aus beispielsweise Blech, Kunststoff oder Glas wiederum wird häufig mit einem Haftgrund oder einer Grundierung aus dem Malerbedarf gearbeitet, um die Elemente auf dem Bildträger zu montieren. Um die einzelnen Schichten zu fixieren, wird zudem vielfach ein Zwischenfirnis aufgetragen.

Der eigentliche Farbauftrag in der Ölmalerei unterliegt immer der Grundregel “fett auf mager”. Das bedeutet, dass die Farbschichten einen zunehmend großen Ölanteil haben müssen. Andernfalls würden die Ölschichten nicht richtig auf dem Malgrund haften. Erschwerend kommt hinzu, dass Ölfarben eine sehr lange Trocknungszeit haben. Es gibt zwar Malmittel, die die Trocknungszeit verkürzen, aber trotzdem dauert das Trocknen bei Ölfarben deutlich länger als bei Acrylfarben.

Soll nicht auf Ölfarben verzichtet werden, wird deshalb üblicherweise mit einer Mischtechnik aus Acryl und Öl gearbeitet. Das Einbetten der Objekte und die Untermalung erfolgen dabei mit Acrylfarben, während die oberen, abschließenden Farbschichten in Öl gestaltet werden.

Als Bildträger für Collagen werden meist Holzplatten verwendet. Dies liegt schlichtweg daran, dass Holzplatten fester und stabiler sind als Leinwand. Dadurch können sie das Gewicht besser tragen. Eine Leinwand würde dem Gewicht, das eine Collage mit vielen oder großen Elementen mit sich bringt, oft nicht standhalten.

Collagen als Recyclingkunst

Seit einiger Zeit ist die sogenannte Recyclingkunst sehr angesagt. Recyclingkunst meint, dass die Kunstwerke aus verschiedenen gebrauchten Gegenständen, diversen Fundstücken und nicht mehr benötigten Materialien angefertigt werden. Statt die Materialien wegzuschmeißen, werden sie also recycelt und so in kunstvoller, dekorativer Weise wiederverwendet.

Neben Skulpturen sind auch Collagen ein großes Thema bei der Recyclingkunst. Gearbeitet wird dann beispielsweise mit Obstnetzen, Verpackungsschalen aus Styropor, Alufolie, alten Zeitungen oder Holzstücken. Gerne werden auch Gegenstände aus anderen Bereichen in solche Collagen integriert, etwa Schrauben, rostige Nägel, Besteck oder Kleidungsstücke.

Bei der Recyclingkunst geht es aber in erster Linie darum, neue Kunstwerke zu kreieren, die ihre eigene Aussage haben. Der Appell, an die Umwelt zu denken, oder eine andere gesellschaftskritische Botschaft können, müssen aber nicht beabsichtigt sein. Viele Künstler arbeiten einfach deshalb mit Recyclingmaterialien, weil sie die jeweiligen Gegenstände schätzen. Vor allem bei Collagen ist deshalb auf den ersten Blick oft gar nicht erkennbar, ob es sich tatsächlich um Recyclingkunst handelt oder ob der Künstler neue Objekte verarbeitet hat.

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