Gemälde Redmoon von kooZal - Acrylbilder und Collagen Mischtechniken

Türkische Malerei

Türkische Malerei

Figürliche Darstellungen und bildliche Szenen sind in der islamischen Kunst eher selten anzutreffen. Der Grund hierfür ist das sogenannte Bilderverbot. Der Koran selbst enthält zwar kein ausdrückliches Bilderverbot und auch in den Hadith-Sammlungen ist es nicht ausdrücklich formuliert.

Die Hadith-Sammlungen sind Berichte und Erzählungen über den Propheten Mohammed und seine Gefährten. Allerdings bringt Mohammed in den Überlieferungen zum Ausdruck, dass er Bildern ablehnend gegenübersteht. Islamische Religionsgelehrte leiteten daraus ein Bilderverbot ab.

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Türkische Malerei

Es wurde die Auffassung vertreten, dass sich die göttliche Wahrheit allein durch das Wort, das im Koran niedergeschrieben ist, offenbaren kann. Das Auge kann sie nicht erfassen und Kunstwerke könnten Trugbilder entstehen lassen, die das eigentliche Wesen verfälschen. Die Darstellung von Lebewesen und der lebendigen Natur wurde außerdem als eine Form der Gotteslästerung gewertet. Die Arbeit des Malers oder Bildhauers würde einem Schöpfungsakt ähneln, doch dieser stand einzig Gott als dem alleinigen Schöpfer und Bildner zu.

Hinzu kam die Befürchtung, die Gläubigen könnten dazu übergehen, Abbilder zu verehren oder gar anzubeten. Die ablehnende Haltung Bildern gegenüber prägte die islamische Kunst maßgeblich. Allerdings wurde das Bilderverbot unterschiedlich streng befolgt. Vor allem im höfischen Bereich und in bestimmten Kunstgattungen wurde die Darstellung von beseelten Lebewesen durchaus praktiziert. Damit erklärt sich, weshalb die türkische Malerei auch bildliche Szenen und Darstellungen von Menschen zeigt.

Die Buch- und die Miniaturmalerei

Die Miniaturmalerei entwickelte sich ab dem 12. Jahrhundert vor allem an den Höfen der türkisch-osmanischen Herrscher. Sie war eng mit der Buchkunst verbunden, denn oft wurden Manuskripte mit Malereien verziert. Der Buchdruck war zwar recht früh bekannt, konnte sich aber nicht wirklich durchsetzen und so blieben handgeschriebene Bücher bis ins 19. Jahrhundert hinein das wichtigste Medium.

Das Hauptthema der Miniaturmalerei war die türkische Geschichte. Vor allem Stammbäume der türkischen Herrscher und osmanischen Sultane waren ein überaus beliebtes Motiv. Die mitunter sehr umfangreichen und überaus kunstvoll aufgearbeiteten Stammbäume sollten die Tradition und die Glorie der Herrscherhäuser zum Ausdruck bringen. Daneben wurden das Zeitgeschehen und bedeutende Ereignisse gerne in Bildern festgehalten.

Das absolute Lieblingsmotiv der Künstler war der jeweilige Herrscher mit seinem Hofstaat. Die Bilder zeigten ihn, wie er Würdenträger empfing und andere Staatsangelegenheiten ausübte. Sie dokumentierten öffentliche Auftritte des Herrschers, bedeutsame Festlichkeiten und wichtige Zeremonien.

Andere Bilder zeigten Szenen aus dem höfischen Alltagsleben. Doch selbst wenn der Herrscher bei einem Ausritt, beim Bogenschießen oder beim Lesen gemalt wurde, so sollten die Bilder nicht nur den Herrscher als Privatperson zeigen. Stattdessen sollten sie auf die traditionellen Tugenden und Fähigkeiten wie Tapferkeit, körperliche Stärke, Bildung oder Weisheit aufmerksam machen. Daneben waren militärische Szenen ein beliebtes Motiv. So wurden siegreiche Feldzüge und Heldentaten im Krieg für die Nachwelt festgehalten.

Die Portraitmalerei

Die türkisch-osmanische Malerei entwickelte eine Form der Portraitmalerei. Sie beschränkte sich jedoch weitestgehend auf die Darstellung von Großherren und hohen Würdenträgern. Da an den Höfen das Interesse an der Malerei und der Kunst im Allgemeinen sehr ausgeprägt war, wurden mitunter ausländische, vorrangig europäische Künstler eingeladen.

Die Einflüsse aus der abendländischen Kunst blieben jedoch überschaubar. Brustbilder im Profil oder Dreiviertelprofil, wie sie in der europäischen Portraitmalerei typisch sind, waren die Ausnahme. Stattdessen malten die Künstler die Sultane in ihrer ganzen Gestalt und in repräsentativer Form.

Ansatzweise wurde dabei auch versucht, individuelle Persönlichkeitsmerkmale darzustellen. Dies zeigte sich beispielsweise an der Ausarbeitung von Gesichtszügen oder einer angedeuteten Mimik.

Die Landschaftsmalerei

Die Landschaftsmalerei entwickelte sich aus dem Umstand heraus, dass Szenen und Personen in der Historien- und Portraitmalerei vor einem Hintergrund dargestellt werden sollten. Oft zeigten die Künstler dafür Festungsanlagen, Stadtansichten oder panoramaähnliche Landschaften.

Auffällig dabei ist, wie genau und detailreich die örtlichen Gegebenheiten und landschaftlichen Besonderheiten dokumentiert wurden.

Die türkische Malerei im sakralen Bereich

Die religiöse Malerei widersprach zwar dem Bilderverbot, begründete sich aber durch ihre historische Intension. Hauptgegenstand der sakralen Malerei war das Leben des Propheten Mohammed, es wurden Geschehnisse und bedeutsame Szenen dokumentiert.

Das Gesicht des Propheten war jedoch in aller Regel von einem Schleier verhüllt oder anderweitig verborgen. Daneben zeigt die türkische Malerei im sakralen Bereich auch Ereignisse aus dem Leben anderer Propheten und Gestalten aus dem neuen und dem alten Testament, darunter Jesus, Moses und Noah.

Die Illumination

Eine zweite große Kategorie der türkischen Malerei war die rein ornamentale Kunst. Sie fand in erster Linie bei der Verschönerung von Kaligrafien Anwendung, wurde aber auch für Gemälde und Wandmalereien genutzt. Oft wurden die Flächen mithilfe von Trennlinien oder Rahmen in mehrere Felder unterteilt und anschließend mit verschiedensten Ornamenten ausgeschmückt.

Die prägende Farbe war ein leuchtendes Gold, kombiniert mit Blau und später auch Rot. Wegen des kräftig leuchtenden Goldtons wird ein solches Dekor Illumination, zu Deutsch Aufleuchten oder Erleuchtung, genannt.

Der Stil der türkischen Malerei

Die türkisch-osmanische Malerei ist einerseits durch eine sehr detailreiche, auf feinste Einzelheiten bedachte Wiedergabe geprägt. Andererseits bleibt sie realitätsfern, formel- und schemenhaft. Sie berücksichtigt keine Proportionen und Perspektiven, sondern orientiert sich an stereotypen Formen.

Trotzdem wirken die Bilder lebendig, spannend und ausdrucksstark. Hierzu trägt auch die sehr intensive, leuchtstarke Farbgebung mit deutlichen Farbkontrasten bei.

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